Janßen über verschlafene Halbzeit: "Selbst zur Schlachtbank geführt"

Zwei Halbzeiten der Extreme zeigte Viktoria Köln beim Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim. Nach einem katastrophalen Auftritt im ersten Durchgang und einem 0:3-Rückstand drehte das Team nach der Pause auf und kam noch auf 2:3 heran. Ein Punkt wäre möglich gewesen, was auch Trainer Olaf Janßen zu Lob verleitete.

"So kannst du in der 3. Liga nicht bestehen"

Trost und aufbauende Worte gab es für Olaf Janßen nach der Partie von seinem guten Kumpel und Trainerkollegen Patrick Glöckner. "Auf dieser zweiten Halbzeit kannst du aufbauen. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen um meinen Olaf", scherzte Glöckner. Beide Trainer kennen sich aus gemeinsamen Zeiten. So arbeitete Glöckner 2018 für 18 Spiele als Co-Trainer von Janßen bei Viktoria Köln, ehe sich die Wege wieder trennten. Auch auf St. Pauli arbeiteten beide 2017 in dieser Konstellation zusammen.

Die beiden Freunde hatten zuvor ein verrücktes Fußballspiel gesehen. Zur Pause sah der Waldhof nach Treffern durch Dominik Martinovic (23./Elfmeter) und Marc Schnatterer (33./44.) wie der sichere Sieger aus. "Es war, als hätten wir den Ball genommen und ihnen den vorgelegt und sie dazu eingeladen, Tore zu schießen. So kannst du in der 3. Liga nicht bestehen", sagte Simon Handle nach dem Spiel bei "MagentaSport". Auch Janßen war bedient: "Wir haben uns selbst zur Schlachtbank geführt", fand der 54-Jährige deutliche Worte. Dabei hatten die Rheinländer sogar die erste gute Chance des Spiels, als David Philipp nach einem Missverständnis der Mannheimer Defensive den Ball nur an die Latte lupfte (7.).

Klare Ansprache und Lob

In der Pause stellte Janßen das System um und richtete noch eine emotionale Ansprache an sein Team, das neun Ausfälle zu beklagen hatte. So musste wieder mehrere U19-Junioren aushelfen. An die Spieler habe er gerichtet, "dass ich erwarte, dass wir Haltung zeigen. Das haben sie mit Herzblut und mit jeder Faser gelebt, diese Schande nicht über sich ergehen zu lassen". Denn nach dem Wiederanpfiff zeigten die Hausherren ein komplett anderes Gesicht. Kapitän Marcel Risse (48.) und Handle (80.) verkürzten auf 2:3. "Mit ein bisschen Glück können wir das sogar ganz drehen, aber letztlich stehen wir dann ohne Punkt da", so Handle.

Für den 28-jährigen Mittelfeldspieler war der zweite Durchgang aber ein positives Signal für die kommenden Wochen: "In der zweiten Halbzeit haben wir dann unser wahres Gesicht gezeigt, das muss uns Mut machen." Auch Janßen war begeistert, wie sein Team auf den deutlichen Rückstand reagiert hatte. "Die zweite Halbzeit war Wahnsinn in allen Belangen und auch Wahnsinn, dass wir nicht belohnt worden sind." Weiter geht es nach nur einem Punkt aus vier Spielen am Dienstag beim TSV 1860 München. Dann vielleicht ohne einen Totalausfall im ersten Durchgang.

   

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