Jahnelf mit Last-Minute-Punkt: "Schweißt unnormal zusammen"

In der Nachspielzeit belohnte sich der SSV Jahn Regensburg für eine Leistungssteigerung. Direkt zum 1. Spieltag bewies die Mannschaft von Neu-Cheftrainer Michael Wimmer Moral, indem im Donau-Derby ein spätes 1:1-Unentschieden geholt wurde. Geburtstagskind Noel Eichinger traf und schweißte die neue Jahnelf zusammen.
"Muss noch Kuchen mitbringen"
Ein letzter langer Ball nach vorne, dann stand Noel Eichinger genau richtig. Mit der Brust nahm der 24-Jährige das Spielgerät an seinem Geburtstag noch irgendwie mit, dann netzte er unhaltbar für die Jahnelf ein. Der Jubel war groß, denn der Zweitliga-Absteiger sicherte sich im bayerischen Duell mit dem FC Ingolstadt einen Last-Minute-Punkt. "Da steht der Geburtstag heute nebendran. Aber ich glaube, dass ich trotzdem noch einen Kuchen mitbringen muss", freute sich der Torschütze nach Spielende bei "MagentaSport". Der Joker, der in der Schlussphase eingewechselt wurde, erzielte seinen ersten Drittliga-Treffer seit Mai 2023.
Ob er dafür nun in der Kabine spendabel sein wird? "Ich würde mich ja freuen, wenn ich was bekomme", schmunzelte Eichinger. "Aber heute war der volle Fokus sowieso auf dem Matchday. Es gibt noch viel, an dem wir arbeiten müssen, aber wir sind auch eine neue Mannschaft. Da gehört auch dazu, dass wir uns im Liga-Alltag noch finden müssen." So sei es nicht verwunderlich gewesen, dass die Regensburger in der ersten Halbzeit dem Geschehen weitestgehend hinterherliefen. Erst nach dem Seitenwechsel folgte eine deutliche Steigerung, was mit dem Tor in der sechsten Minuten der Nachspielzeit belohnt wurde. "Sowas schweißt unnormal zusammen", fand Eichinger. "Das ist eine total geile Atmosphäre."
"Können weiter daran arbeiten"
Über den Verlauf der Partie war sich im Nachhinein auch der neue Cheftrainer im Klaren. "Das war ein ganz emotionales, spannendes Spiel", fand Michael Wimmer nach seinem ersten Match als Jahn-Coach. "Nach der Pause haben wir gedrückt. Obwohl der Ausgleich erst zum Schluss kam, war er absolut verdient. Genau das wollten wir von den Jungs sehen, dass sie bis zum Schluss Gas geben, bis zum Schluss daran glauben. Das haben wir gemacht." Genauso emotional wurde es dann auf der Trainerbank, als der Ausgleichstreffer fiel – denn Wimmer jubelte mit seiner Mannschaft vor den 3.000 mitgereisten Fans. Das war das Motto des Jahn, das auch in der zweiten Halbzeit tragend war: "Wenn wir losgehen, dann gehen alle los."
Dabei beteuerte Wimmer, dass er gar nicht allzu viel in der Halbzeit umgestellt habe. "Wir haben in der Kabine darüber gesprochen, dass wir mutiger und mit mehr Überzeugung spielen müssen", stellte der 45-Jährige heraus. In der Defensive habe Kompaktheit geholfen, im Abschluss fehlte noch Präzision. Trotzdem war der Punktgewinn im Donauderby letztendlich ein "gefühlter Sieg", wie Wimmer formulierte: "Die Ergebnisse sind wichtig, damit man auch daran glaubt, was man vorhat. Jetzt können wir weiter daran arbeiten." Die runderneuerte Elf aus Regensburg hatte sich schließlich belohnt. Im Heimspiel gegen Duisburg soll am Sonntag nun der erste Sieg her.