Jacobaccis Appell: "Will ein Team sehen, das sich zerreißt"

Der erste Sieg unter Maurizio Jacobacci war gerade erst eingefahren, da kassierte der TSV 1860 München auch schon wieder eine krachende Niederlage gegen Dortmund II (1:4). Nun steht das Nachbarschaftsduell mit dem FC Ingolstadt zum Abschluss des 30. Spieltags an – und der Cheftrainer will wieder eine Mentalität sehen, die unabhängig von jeglichen Spielkonstellationen ist.

"Sie müssen nicht spielen, sie dürfen"

Es ist das Duell Letzter gegen Vorletzter – zumindest, wenn man die Jahrestabelle 2023 zu Grunde legt. Entsprechend große ist die Brisanz, die in der Partie steckt. Beide Mannschaften stehen enorm unter Druck und müssen gewinnen. "Es sind noch 27 Punkte zu vergeben. Wir wollen so viele wie möglich einfahren, das ist mir schon wichtig. Diese Mentalität gilt es auf den Platz zu bringen", legte sich der 1860-Coach fest. Außerdem sei das Duell ein Derby, in dem "man nie weiß, was passiert".

Das Plädoyer von Jacobacci war jedenfalls entbrannt. Gerade nach der Klatsche, die 1860 im Heimspiel gegen Dortmund II kassierte. "Ich will ein Team auf dem Platz sehen, das sich zerreißt, arbeitet und Fußball spielt." Innerhalb der Mannschaft soll es einen Verbund und Teamgeist geben, um Zweikämpfe "effektiv annehmen" zu können. Allzu viel Bedarf zu Veränderungen in der Startelf sah der Trainer nicht, der ohnehin kein Fan von großer Rotation sei. Doch Jacobacci machte allen deutlich: "Die, die spielen, müssen nicht spielen. Sie dürfen spielen. Sie haben daher nicht das Recht, nur 99 Prozent abzurufen. Ich verlange eine 100-prozentige Leistung. Sonst haben sie auf dem Platz nichts verloren."

Flammender Appell

Wenn dann ein Spieler "nicht bei der Sache" sei, könne das Kartenhaus bereits einstürzen. Das habe man gegen Dortmund gesehen. "Ich will ein Team haben, dass es nicht akzeptiert, zu verlieren. Ich persönlich hasse Niederlagen. So eine Niederlage wie zuletzt nagt, die will ich vergessen machen. So schnell, wie möglich", erklärte der Cheftrainer seinen flammenden Appell. Denn die fehlende Gewinnermentalität habe dazu geführt, dass die Münchner Löwen insgesamt nicht dort stehen, wo sie sein wollten. Und das, obwohl der Fan-Zuspruch ungebrochen bleibt. "Es ist nicht normal, dass wir zuhause keine Macht mehr sind. Das ist ein wichtiges Potential. Mit diesem Publikum ist es etwas, das sein muss", so Jacobacci. Auch am Montagabend werden rund 4.000 Fans dabei sein.

"Der FCI hat ein großgewachsenes Team. Die haben Zentimeter. Man hat ein Team aufgebaut, das von der Physis lebt nebst der Technik", rechnete der Italiener mit einem herausfordernden Gegner. "Wir sind bereit, diesen Kampf anzunehmen. Denn der Kampf wird stattfinden, ganz klar." Ob die Schanzer mit Personalsorgen zu kämpfen hätten und ob die Münchner dies ausnutzen könnten, sei eine Nebensache für den 1860-Coach – der selbst lediglich auf die Langzeitverletzten Erik Tallig (Kreuzbrandriss) und Tim Rieder (Innenbandriss) verzichten muss. Dafür kehrt Leandro Morgalla nach seinem Ausflug zur deutschen U19-Nationalmannschaft zurück.

   

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