Landespokal-Aus! FCI scheitert an Schweinfurt vom Punkt
Nur drei Tage nach der empfindlichen 0:3-Auswärtsklatsche bei Viktoria Köln in der Liga setzte es am Dienstagabend für den FC Ingolstadt den nächsten Dämpfer. Im Achtelfinale des bayrischen Toto-Pokals retteten sich die Schanzer in letzter Sekunde noch mit 1:1 ins Elfmeterschießen, mussten sich dort aber dem aktiveren Gastgeber aus Schweinfurt mit 5:6 geschlagen geben.
Underdog Schweinfurt dominiert Durchgang eins
Nach der 0:3-Pleite beim Aufsteiger aus der Domstadt hatte sich FCI-Coach Jeff Saibene sicherlich eine Trotzreaktion seiner Mannschaft beim Underdog aus Schweinfurt gewünscht. Doch der Viertligist überraschte von Anfang an mit aggressivem Pressing und frechem Offensivspiel und verbuchte durch Krätschmer (2./5.) und Suljic (3.) bereits früh in der Partie erste gute Möglichkeiten, die Ingolstadt-Keeper Knaller jedoch entschärfen konnte. Um ein Haar hätte es rund zehn Minuten später im Kasten des Favoriten geklingelt, doch Maderer im Dress der Schweinfurter legte sich das Spielgerät frei vor Knaller etwas zu weit vor (13.). Und der FC Ingolstadt? Er fand schlicht und ergreifend offensiv zu diesem Zeitpunkt nicht statt. Anders die Schweinfurter, die durch Danhof die Führung auf dem Fuß hatten, diese jedoch am erneut gut parierenden Knaller liegenließen (28.). Es dauerte bis zur 33. Minute, ehe die Schanzer ihre einzige Tormöglichkeit des ersten Durchgangs verbuchen sollten, Bilbija scheiterte jedoch am stark reagierenden FCS-Schlussmann Zwick. So ging es mit einem – für die Ingolstädter äußerst schmeichelhaften – 0:0 in die Kabinen.
Sussek erzwingt Last-Minute-Elfmeterschießen
FCI-Coch Saibene verzichtete auf Wechsel in der Halbzeitpause und sah, wie seine Mannschaft durchaus engagierter nach dem Pausenpfiff zu Werke ging. Die zwingenderen Torchancen sollten aber auf Seiten des Regionalligisten bleiben, Suljic scheiterte am abermals hervorragend reagierenden Knaller (53.). Ingolstadt war in der Folge bemüht, etwas mehr Kontrolle über das Spiel zu erlangen und versuchte nach und nach, über mehr Ballbesitz in die Partie zu finden. Schweinfurt aber blieb gefährlich, zwang über eine scharfe Hereingabe beinahe Poulsen zu einem Eigentor (60.). Und gerade, als die rund 2.000 Zuschauer den Eindruck bekamen, der FCI habe die Partie so langsam im Griff, schlug der Außenseiter eiskalt zu: Jabiri setzte den auffälligen Suljic mit einem gekonnten Querpass in Szene, der nur noch zur viel umjubelten Schweinfurter Führung einschieben musste, 0:1 aus Sicht des FC Ingolstadt (69.)! Saibene reagierte prompt, brachte zuerst Kutschke für Wolfram in die Partie (71.) und setzte dann mit der Einwechslung von Beister für Antonitsch alles auf eine Karte (79.). Viele Torchancen sollten seine Mannen jedoch auch in der Folge nicht kreieren, Bilbija setzte einen Kopfball knapp neben das Schweinfurter Gehäuse (81.). Die Schlussphase, sie wurde hitzig. Immer wieder prägten Foulspiele und Rudelbildungen das Spielgeschehen und so blieb dem Unparteiischen Steigerwald nichts anderes übrig, als vier Minuten Nachschlag zu geben. Und ebenjene vier Minuten sollten den Schanzern ausreichen, um eben doch noch den Ausgleich zu markieren: Schon in der 94. Spielminute brachte Sussek einen letzten Flachschuss aufs Tor von FCS-Keeper Zwick – und der saß, 1:1 in buchstäblich allerletzter Sekunde!
Pechvogel Bilbija versagen die Nerven
So musste – wie auch schon in der Begegnung zwischen dem TSV 1860 München und dem TSV Dachau – auch in Schweinfurt das Penalty-Schießen eine Entscheidung herbeiführen, in dem Ingolstadts Bilbija die tragische Figur spielen sollte. Extrem treffsicher hatten sich die Kollegen um Beister, Kaya und Sussek ebenso präsentiert wie die Schweinfurter Fritscher, Jabiri und Susic. Beim Stand von 4:4 versagtem dem Linksaußen die Nerven. Zwar konnte Teamkollege Gaus nach dem Treffer von Korb noch einmal auf 5:5 ausgleichen, den entscheidenden Elfmeter jedoch versenkte Schweinfurts Krätschmer anschließend – wenn auch mit ein wenig Dusel – zum 5:6 Endstand aus Sicht des FCI. Die Ingolstädter kassieren damit im zweiten Spiel in Folge die nächste Niederlage und müssen in der Länderspielpause nun erst einmal einiges aufarbeiten, ehe in der Liga am achten Spieltag der Hallesche FC zum Spitzenspiel im Audi Sportpark gastiert.