HSV-Trainer Thioune beklagt Beleidigungen in Dresden

Viereinhalb Wochen ist das Pokalspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV (4:1) bereits her. Doch wie erst jetzt bekannt wurde, soll HSV-Trainer Daniel Thioune von Dynamo-Fans beleidigt worden sein.

Auch rassistische Beleidigungen?

Wie der 46-Jährige in einem Interview mit der "SportBild" vor dem Hintergrund der Beleidigungen gegen Toni Leistner beim Pokalspiel erzählt, seien auch in Richtung seiner Person Worte genutzt worden, "die nirgendwo hingehören". Was genau gesagt worden sein soll, dazu äußert sich Thioune nicht. Allerdings lässt er durchblicken, dass es dabei offenbar auch um das Thema Hautfarbe ging: "Das Offensichtliche, was mich am meisten verletzen könnte: das Aussehen und die Pigmentierung. Damit kann ich mittlerweile umgehen. Leider sind diese Art Beleidigungen immer noch ein großes gesellschaftliches Problem."

Thioune meint: "Nur durch Reden werden wir es nicht verändern, sondern durch Handeln." Dabei verweist der HSV-Coach auf den Rassismus-Vorfall beim Drittliga-Spiel zwischen Münster und Würzburg im vergangenen Februar, als ein Fan noch im Stadion überführt wurde. "Das zeigt, dass es Zivilcourage gibt. Das ist das, was ich mir noch viel häufiger wünschen würde."

Fall Leistner: Fan noch nicht bestraft

Nach dem Pokalspiel des HSV in Dresden war auch Toni Leistner von einem Fan beleidigt worden, woraufhin der HSV-Profi auf die Tribüne geklettert war und den Dynamo-Fan zu Boden gedrückt hatte. Leistner wurde daraufhin für je zwei Spiele im Pokal und in der Liga gesperrt, außerdem musste er eine Geldstrafe in Höhe von 6.000 Euro zahlen.

Der Fan wurde bisher noch nicht belangt. "Die sorgfältige Prüfung des Vorfalls dauert noch an", so Interimsgeschäftsführer Enrico Kabus in der "Sächsischen Zeitung". Zwischen einer Verwarnung und einem Ausschluss aus dem Verein scheint alles möglich. Am Tag nach dem Spiel hatte sich der Fan bei Leistner entschuldigt und der SGD angeboten, sich für 20 Sozialstunden für ein gemeinnütziges Projekt der Sportgemeinschaft zur Verfügung zu stellen.

   

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