Holpriger Winter: 1. FC Magdeburg noch nicht in Bestform

Als Zweiter beendete der 1. FC Magdeburg die Hinrunde im Dezember, krönte eine sensationelle Aufholjagd mit fünf Siegen in Serie. Nicht jeder war begeistert davon, dass mitten in die Hochform eine mehrwöchige Pause platzte. Denn zumindest die bisherigen Testspiele zeigen: Der FCM um Trainer Jens Härtel hat einen eher holprigen Start ins Jahr 2017 erwischt, noch nicht alle Mechanismen stimmen.

Schwache Ergebnisse in den Testspielen

Testspiele sollten nie überbewertet werden, doch in der Masse, in der sie die Elbstädter in den vergangenen Tagen bestritten (sechs Testspiele seit Anfang 2017, das bedeutet Drittliga-Spitzenwert), ist eine Tendenz nicht zu verkennen. Nur das erste Testspiel gegen den Regionalligisten Viktoria Berlin wurde mit 3:1 für sich entschieden. Es folgten fünf Partien, von denen drei verloren wurden, zwei Freundschaftsspiele endeten mit einem Remis. Die Gegner kamen dabei nicht als übermächtige Favoriten aus den Eliteklassen Deutschlands oder Europas, sondern erwiesen sich fast alle auf oder sogar unter dem aktuellen Level des 1. FC Magdeburg: So setzte es etwa im spanischen Trainingslager eine 3:4-Pleite gegen den lokalen Drittligisten CD San Fernando, gegen den FSV Frankfurt ein 0:0-Remis. Einziger höherklassiger Gegner war Zweitliga-Abstiegskandidat Karlsruher SC, dem die Härtel-Elf mit 0:2 unterlag.

Kein Testspiel vor eigenem Publikum

Mehr Aufschluss sollte das abgelaufene Wochenende für den FCM bringen, das nochmals einen Testspiel-Doppelpack vor dem Rückrunden-Auftakt bei Fortuna Köln beinhaltete. Es endete mit weiteren Warnschüssen: Der ehemalige Drittligist Energie Cottbus, aktuell in der Regionalliga Nordost vorzufinden, besiegte Magdeburg mit 2:0. Am Sonntag mussten sich Christian Beck und Co. zudem mit einem 2:2-Remis beim VfL Wolfsburg II anfreunden, verspielten dabei sogar eine 2:0-Führung. "Das war ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl. So wird es nicht reichen", sagte Trainer Jens Härtel der "Volksstimme" nach der Niederlage in Cottbus. Und nicht nur die mageren Ergebnisse sorgten für Unmut bei den Anhängern: Nicht ein einziger Test des 1. FCM fand in der Nähe statt, sodass sich Anhänger ein Bild von ihrem Team in der Rückrundenvorbereitung hätten machen können. Gut: Der erste Test gegen Viktoria Berlin fand sogar im heimischen Stadion statt – dort waren jedoch keine Zuschauer zugelassen, sogar die Presse war ausgeladen worden.

Bisher kam nur Laprevotte

Wo steht Magdeburg momentan? Das Ziel kann nach der absolvierten Hinrunde nur noch das Mitspielen um die oberen Ränge lauten, alles andere ließe sich nicht einmal mehr mit großer Bescheidenheit verkaufen. Was sich noch erhofft wird, ist etwa ein schlagkräftiger Neuzugang, der – gemäß der Aussage von FCM-Sportchef Mario Kallnik – auch das Potenzial für die 2. Bundesliga mitbringt. Bisher wurde einzig Charles Elie Laprevotte vom SC Freiburg II an die Elbe gelotst. Zumindest die meisten Stammspieler auf den Feldpositionen brauchen sich daher trotz nicht immer überzeugender Leistungen vorerst keine unmittelbaren Sorgen um den Verlust ihres Platzes machen. Anders sieht es dagegen bei Torhüter Jan Glinker aus, der erstmals seit Oktober 2014 ordentliche Konkurrenz um seinen Platz zwischen den Pfosten erwarten muss: Leopold Zingerle drängt auf die Position, zeigte vor dem Weihnachtsfest in Lotte bereits eine ansprechende Leistung. Schafft er den Sprung in die Startelf? Spätestens in wenigen Tagen dürften die FCM-Fans mehr wissen – auch, ob Magdeburg trotz magerer Testspiel-Ergebnisse ohne Startschwierigkeiten an seine gute Hinrunde anknüpfen kann…

 

   
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