Hochspannung in der 2. Bundesliga: Wer folgt dem FCK?
Es ist der spannendste Abstiegskampf der Zweitliga-Geschichte: Mit dem 1. FC Kaiserslautern hat es den ersten Verein erwischt, doch davor kämpfen immer noch zehn Vereine um den Klassenerhalt. Platz 8 und Platz 17 trennen nur fünf Punkte bei noch zwei ausstehenden Partien. liga3-online wirft einen Blick auf die Restprogramme und die Formkurve der verbleibenden Abstiegskandidaten.
Restprogramm: 1. FC Nürnberg (H), Arminia Bielefeld (A)
Schaut man nur auf die Zahlen, hat der SVS eine vergleichsweise komfortable Ausgangslage: 5 Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz 17 sowie ein positives Torverhältnis von vier Toren lassen darauf schließen, dass ein Unentschieden in den letzten zwei Partien reichen dürfte, um die Klasse zu halten. Doch das Restprogramm hat es in sich: Der 1. FC Nürnberg hat angekündigt, in Sandhausen den Aufstieg endgültig klar machen zu wollen und am letzten Spieltag geht es nach Bielefeld, das (je nachdem, wie Holstein Kiel spielt) noch immer die Chance auf den Relegationsplatz zur Bundesliga haben könnte. Hier zu punkten, wird schwierig.
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Restprogramm: Eintracht Braunschweig (A), 1. FC Kaiserslautern (H)
Auch der FC Ingolstadt hat aktuell 42 Punkte auf dem Konto und ein positives Torverhältnis – also alles selbst in der Hand. Zuletzt zeigte die Formkurve allerdings deutlich nach unten: Nach zwei Unentschieden gegen Bielefeld und Nürnberg verlor man erst mit 0:3 in Düsseldorf und kam im eigenen Stadion mit 1:5 gegen Holstein Kiel unter die Räder. Das Restprogramm weist mit Eintracht Braunschweig einen direkten Abstiegskonkurrenten und mit dem 1. FC Kaiserslautern den bereits feststehenden Absteiger, der nichts mehr zu verlieren hat, auf. Ingolstadt wertete die Saison bereits als "Enttäuschung" und muss aufpassen, dass es nicht plötzlich noch schlimmer kommt.
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Restprogramm: VfL Bochum (H), Dynamo Dresden (A)
Schaut man eine Spielzeit zurück, kämpfte Union Berlin zu diesem Zeitpunkt der Saison noch um den Aufstieg in die Bundesliga. Ein Jahr später müssen die Eisernen plötzlich bangen: Mit 41 Punkten hat man nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, dazu gab es am Wochenende eine empfindliche 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Darmstadt. In den letzten zwei Spielen besucht zuerst der bereits gerettete VfL Bochum das Stadion an der Alten Försterei, zum Abschluss steht die Fahrt nach Dresden an, das selbst noch gegen den Abstieg kämpft.
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Restprogramm: 1. FC Kaiserslautern (A), SpVgg Greuther Fürth (H)
Der 1. FC Heidenheim hat, so scheint es, seine schlimmste Phase hinter sich: Seit dem 24. Spieltag musste der FCH sechs Partien lang auf einen Sieg warten und landete auf dem Relegationsplatz. Doch dann wurde Düsseldorf zuhause mit 3:1 geschlagen, ein Punkt aus Berlin mitgenommen und ein weiterer Sieg gegen Sandhausen eingefahren – Big Points, die den FCH in der Tabelle wieder klettern ließen. Zum Abschluss geht es nach Kaiserslautern, bevor Greuther Fürth, das aktuell auf dem Relegationsplatz steht, empfangen wird. Gelingt ein Sieg, wäre Heidenheim wohl gerettet.
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Restprogramm: Erzgebirge Aue (A), 1. FC Union Berlin (H)
Das Team von Trainer Uwe Neuhaus zeigte sich über die letzten zehn Spiele gesehen sehr unbeständig: Immer im Wechsel gab es vier Siege, zwei Remis und vier Niederlagen, die letzte davon am 32. Spieltag: Ein 1:2 daheim gegen Düsseldorf, das den Sturz auf Platz 12 zur Folge hatte. In den letzten zwei Spielen trifft Dynamo auf Aue und Union – zwei Abstiegskonkurrenten, die sich ebenfalls keine Punktverluste mehr leisten können. Es bleibt abzuwarten, wie viele Punkte die Wundertüte Dresden in den verbleibenden Partien noch einfahren kann.
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Restprogramm: Arminia Bielefeld (H), MSV Duisburg (A)
Auch der FC St. Pauli hatte sich mehr von dieser Saison versprochen: Nur zwei Punkte trennen sie von Platz 16. Auf dem steht Greuther Fürth, das am letzten Spieltag mit 3:0 geschlagen wurden, nachdem die Kiezkicker zuvor drei Mal in Folge verloren – möglicherweise entscheidende Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Am nächsten Spieltag kommt Arminia Bielefeld, das noch mit einem Auge auf die Aufstiegsrelegation schielt, danach geht es nach Duisburg. Vor allem hier könnte etwas drin sein, denn der MSV ist mit 44 Punkten bereits vor dem direkten Abstieg gerettet.
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Restprogramm: FC Ingolstadt 04 (H), Holstein Kiel (A)
Ähnlich wie der 1. FC Union Berlin stellt Eintracht Braunschweig in dieser Spielzeit ein Spiegelbild seiner selbst im Vergleich zur Vorsaison dar: Im letzten Jahr verpasste der Verein unglücklich den direkten Aufstieg und scheiterte knapp in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg. Dieses Jahr liegen die Niedersachsen nur einen Punkt vor der Abstiegsrelegation, konnten seit fünf Spielen keinen Sieg mehr feiern und müssen noch gegen Ingolstadt und Holstein Kiel ran – zwei schwierige Spiele zum Saisonabschluss, in denen das Team von Torsten Lieberknecht nochmal alle Kräfte bündeln muss, um nicht noch weiter abzustürzen.
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Restprogramm: Dynamo Dresden (H), SV Darmstadt 98 (A)
Punktgleich mit Eintracht Braunschweig liegt Erzgebirge Aue auf dem 15. Tabellenplatz und damit in direkter Schlagdistanz für Greuther Fürth und den SV Darmstadt. Aufgrund des schwachen Torverhältnisses müssen dringend Siege her, doch in den letzten drei Spielen gab es ausschließlich Niederlagen für die Veilchen. Im ersten Spiel vor Toresschluss geht es gegen die nur minimal besser dastehende Mannschaft von Dynamo Dresden, bevor es im Saisonfinale nach Darmstadt geht. Hier ist ein richtiges Endspiel um den Abstieg zu erwarten!
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Restprogramm: MSV Duisburg (H), 1. FC Heidenheim (A)
Die SpVgg Greuther Fürth belegt aktuell den Relegationsplatz mit 38 Punkten und hat es somit gerade noch selbst in der Hand, nicht in die direkte Abstiegszone abzustürzen. Mit nur einem könnte der Verein sich wohl aus der unmittelbaren Gefahrenzone retten – doch mit dem Siegen hapert es aktuell auch bei Fürth: In den letzten vier Spielen gab es je zwei Remis und zwei Niederlagen, doch gerade die letzte 0:3-Niederlage bei St. Pauli macht wenig Mut: Am Millerntor enttäuschte Fürth auf ganzer Linie und entwickelte keinerlei Torgefahr. Mit einer solchen Leistung werden die Kleeblätter es schwer haben, in der Tabelle nach oben zu kommen.
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Restprogramm: Jahn Regensburg (A), Erzgebirge Aue (H)
Für den SV Darmstadt 98 war es eine Saison zum Vergessen: Der Bundesliga-Absteiger hatte sich viel vorgenommen, enttäuschte aber lange Zeit mit vielen negativen Ergebnissen. Seit dem 22. Spieltag belegt Darmstadt den 17. Tabellenplatz, stemmt sich allerdings mit aller Macht gegen den Abstieg: Seit mittlerweile neun Spielen sind die Darmstädter ungeschlagen, spielten fünfmal Unentschieden und siegten drei Mal – zuletzt mit 3:1 gegen Union Berlin. Mit dieser Mentalität könnte Darmstadt den Sprung aus der Abstiegszone noch schaffen: Regensburg schaut zwar noch auf die Aufstiegsrelegation, doch mit Aue kommt ein formschwacher Abstiegskonkurrent zum Saisonabschluss.