HFC: So begründet Rauschenbach seinen Rücktritt
Einen Tag nach dem für Sommer angekündigten Rücktritt als Präsident des Halleschen FC hat sich Jens Rauschenbach am Montag in einem persönlichen Statement zu den Gründen geäußert – und angekündigt, für einen "geordneten Übergang" sorgen zu sollen.
"Extrem kräftezehrende Aufgabe"
Es war ein Paukenschlag, den Jens Rauschenbach bei der Mitgliederversammlung am Sonntag verkündete. Nach fünf Jahren im Vorstand, vier davon als Präsident, tritt der 52-Jährige mit Saisonende ab. In einem am Montag an verschiedene Medien verschickten Statement spricht Rauschenbach von einer "extrem anspruchsvollen und kräftezehrenden Aufgabe", die wenig Zeit für das Berufliche und vor allem das Private zulasse. Dennoch habe ihn der Posten "immer mit Stolz erfüllt". Der HFC habe in den letzten Jahren "viele Krisen" meistern müssen, es sei gelungen, "den Verein stabil durch diese Herausforderungen zu führen".
Auch sportlich habe der Klub "Höhen und Tiefen" erlebt. "Vor dieser Saison haben wir uns gemeinsam bewusst für einen sportlichen Neuanfang nach drei schwierigen Spielzeiten entschieden. Trotz der öffentlichen Diskussionen bin ich davon überzeugt, dass dieser Weg, mit den bestehenden Möglichkeiten des Verein, der einzige Machbare war", so Rauschenbach. Ziel sei eine Entwicklung im sportlichen Bereich über die nächsten zwei bis drei Jahre. Der scheidende Boss zeigt sich davon überzeugt, "dass die Mannschaft ihr Potential zeigen wird und am Ende sicher den Klassenerhalt schafft". Derzeit belegen die Saalestädter mit nur 17 Punkten aus 18 Partien den 16. Rang – bei nur einem Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Verschiedene Vorstellungen
Als weiteren Grund für seinen Rückzug führt Rauschenbach an, dass es innerhalb des Vereins, insbesondere in der organisierten Fanszene, "andere Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des HFC in verschiedenen Bereichen" gebe. Diese seien in den vergangenen Monaten immer lauter geäußert worden, was auch auf der Mitgliederversammlung am Sonntag nochmal deutlich geworden sei. Dort soll Rauschenbach auch von persönlichen Anfeindungen ihm gegenüber gesprochen haben. "Daher halte ich es auch vor dem Hintergrund der Belastung durch das Amt für geboten, am Saisonende den Weg für einen Nachfolger freizumachen."
Bis dahin will er mit seinen Vorstandskollegen und in enger Abstimmung mit dem Verwaltungsrat "mit ganzer Kraft für einen geordneten Übergang einstehen". Dazu gehöre auch, alle wichtigen anstehenden Entscheidungen "gemeinsam mit den Kollegen im Vorstand und Verwaltungsrat vorzubereiten". Der 52-Jährige nennt hierbei unter anderem mögliche Vertragsverlängerungen, die Besetzung des Postens des Sportdirektor, die finanzielle Absicherung des NLZ, die Lizensierung beim DFB sowie wichtige Sponsorengespräche. Zudem will er dem HFC, der jetzt vor einem Neuanfang steht, auch nach seinem Ausscheiden im Sommer "tief verbunden" bleiben: "als Sponsor, Mitglied und Fan."