Hansa fehlt gnadenlose Effektivität – Brand dennoch zufrieden

Bis zum Abpfiff hatten die 13.700 Anhänger des F.C. Hansa Rostock gehofft, am Ende reichte es aber nicht. Die Hanseaten unterlagen dem VfL Osnabrück am Samstag mit 1:2 und rutschten vom 7. auf den 10. Tabellenplatz.

Osnabrück gnadenlos effektiv

Betrachtet man im Nachhinein die gesamten 90 Minuten dann wäre an diesem Nachmittag eine Punkteteilung durchaus gerecht gewesen. Nach tollen Start durch Tobias Jänicke, dem in der 8. Minute lediglich der Pfosten und der Osnabrücker Schlussmann im Wege standen, offenbarten die Hanseaten Schwierigkeiten. Die sehr agilen Offensivleute der Gäste – allen voran Kristo und Wriedt – machten der Kogge das Leben schwerer. "Das 0:1 nach einem Standard darf uns nicht passieren“, fasste Jänicke den Führungstreffer des VfL zusammen. Einen Kopfball nach einer Ecke, konnte Maximilian Ahlschwede gerade noch von der Linie kratzen, Innenverteidiger Willers stand jedoch goldrichtig und staubte zur Führung ab (21.). Danach musste Hansa von der Spielweise der vergangenen Wochen abweichen, agierte etwas offensiver und ermöglichte dadurch den Osnabrückern mehr Raum. Nach dem Seitenwechsel und druckvollem Beginns seitens des FCH waren es abermals die Gäste, die zum 2:0 erhöhten. Eine Traumflanke von Dercho überspielte die Rostocker Defensive; Wriedt vollstreckte aus kurzer Distanz (51.).

Bülbül brachte Schwung ins Spiel

Hansa steckte jedoch nicht auf, versuchte alles und kämpfte sich ins Spiel zurück. Zudem kam durch die Einwechslung von Mittelfeldmann Kerem Bülbül (53.) deutlich mehr Schwung ins Spiel. Es war dann auch der 21-Jährige, der in der 64. Minute den Anschlusstreffer markierte. Hansa stürmte bis zum Schluss, es reichte aber nicht mehr. "Es hat nicht sollen sein. Ein paar Chancen hatten wir heute, aber am Ende fehlte halt das Quäntchen“, fasste Jänicke die Partie zusammen. Und auch Bülbül hatte nach dem Schlusspfiff eine abgedroschene aber doch sehr zutreffende Fußballerweisheit parat: "So ist das halt, wenn du die Tore vorne nicht machst, verlierst du das Spiel.“ Die Serie der Rostocker von drei siegreichen Spielen in Folge riss also am 11. Spieltag, auf der anderen Seite blieb die positive Auswärtsbilanz des VfL beim FCH in der 3. Liga bestehen.

Brand trotzdem zufrieden: Sind auf gutem Weg!

Warum aber verloren die Hanseaten die Partie auf Augenhöhe? Da stehen auf der einen Seite die ausgelassenen Großchancen. So vergaben Jänicke und allen voran Marcel Ziemer in dieser Partie eine ganze Reihe an Hochkarätern, die sie normalerweiser im Schlaf machen würden. Auf der anderen Seite spielten die Niedersachsen schlicht und ergreifend effektiv, ein Mittel mit dem Hansa selbst zuvor noch gegen Paderborn brillierte. "Uns fehlte heute die gnadenlose Effektivität, die uns in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hat“, so Ahlschwede über die abhanden gekommene Kaltschnäuzigkeit. In die gleiche Kerbe haute auch Trainer Christian Brand, für den der Spielverlauf als Sinnbild der 3. Liga stand. "Die Mannschaften haben ein zwei Möglichkeiten, die sie machen müssen. Tun sie dies nicht, macht sie der Gegner“, erklärte der Coach. Trotz Pleite war er sich sicher, dass die Niederlage "uns nicht umwirft, denn es war ein gutes Spiel.“ Der 44-Jährige sah über weite Strecken gute Ansätze in seinem Team. "Wir haben eine große Dominanz auf dem Feld ausgeübt. Das hat mich gefreut, denn das ist genau der Weg, den wir gehen wollen“, so der Coach.

   
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