Hallescher FC: Röttger wird Scout – Hansa Rostock als Vorbild
Neue Spieler hat der Hallescher FC bislang zwar noch nicht präsentiert, dafür sind die Saalestädter aber auf der Suche nach einem neuen Scout fündig geworden: Ex-Profi Timo Röttger wird diese Aufgabe künftig ausüben. Für die Ambitionen der nächsten Jahre dient derweil der F.C. Hansa Rostock als Vorbild.
Röttger übernimmt von Glaser
Bereits vor einigen Wochen war Röttger mit dem HFC in Verbindung gebracht worden, nun ist die Personalie fix. "Mit Timo Röttger haben wir nun das Wunsch-Trio für die Kaderplanung komplett", so Präsident Jens Rauschenbach in der "Mitteldeutschen Zeitung". "Zusammen mit Ralf Minge und Florian Schnorrenberg wird er alle Spielertransfers vorbereiten und die Scouting-Abteilung neu aufbauen." Röttger übernimmt damit den Posten von Björn Glaser, der zwar noch bis 2022 unter Vertrag steht, in den Planungen aber keine Rolle mehr spielt.
Als Spieler war Röttger zuletzt zwischen 2015 und 2020 für die SG Sonnenhof Großaspach aktiv, beendete seine Karriere aber anschließend. Für rund ein halbes Jahr hieß sein Trainer in Großaspach Florian Schnorrenberg – nun treffen sich beide beim HFC wieder. Und auch für Minge ist der Ex-Profi kein unbeschriebenes Blatt: In der Saison 2004/05 trainierte der heutige HFC-Sportchef den 35-Jährigen bei der U23 von Bayer Leverkusen. Anschließend zog es den Stürmer über Paderborn, Dresden, RB Leipzig und Viktoria Köln nach Großaspach. Mit 41 Zweit- und 237 Drittliga-Spielen kann Röttger einiges an Erfahrung aufweisen, zudem verfügt er dem Vernehmen nach über ein großes Netzwerk. "Das wird uns künftig bei der Entwicklung des HFC helfen", blickt Rauschenbach voraus.
Minge spricht über die Kaderplanung
Ganz oben auf der Wunschliste für den Kader der neuen Saison steht ein Innenverteidiger, der den Abgang von Abwehrchef Stipe Vucur (Steaua Bukarest) kompensiert. Auch ein Außenverteidiger wird gesucht. "Charmant wäre es, wenn wir jemanden hätten, der auf beiden Seiten spielen kann, und einen Innenverteidiger, der auch auf der Sechs zu Hause ist", so Minge in einem Interview mit der Zeitung. In Corona-Zeiten müsse man schließlich immer auf das Budget achten. Aber auch in der Offensive soll sich etwas tun. Tom Zimmerschied vom österreichischen Zweitligisten FC Dornbirn gilt als heißer Kandidat, fix ist der Transfer – entgegen der Meldung des Vereins aus Österreich – aber noch nicht. "Der Sportdirektor von Dornbirn hat mich angerufen und sich in aller Form für die Veröffentlichung entschuldigt. Tom hat sich in Dornbirn verabschiedet und dabei darauf hingewiesen, dass er in Gesprächen mit einem Drittligisten aus Halle ist. Mehr auch nicht. Wir arbeiten aber daran", berichtet Minge.
Auch am Verbleib von Antonios Papadopoulos wird gearbeitet – was nicht einfach wird, da dem 21-Jährigen nach Informationen von liga3-online.de Anfragen aus der 2. Bundesliga vorliegen. "Ich habe am Dienstag zuletzt mit seinem Berater gesprochen, er hat mir mitgeteilt, dass sie derzeit noch zwei, drei andere Angebote sichten. Das ist legitim. Aber ich denke, er weiß, was er am HFC hat", sagt der HFC-Sportchef. Mit seinen 21 Jahren sei der richtige Karriereschritt entscheidend. Gleichzeitig warnt Minge aber: "Es haben sich viele Spieler verhoben, denen es mit einem Wechsel in höhere Ligen nicht schnell genug gehen konnte."
Vorbild Hansa Rostock
Zu einem konkreten Saisonziel äußerte sich Minge noch nicht, lässt aber durchblicken: "Unser Ziel ist natürlich, näher an das obere Tabellendrittel heranzukommen, ganz klar." Ein Verein, an dem sich der HFC dabei orientieren könne, sei der F.C. Hansa Rostock. "Die waren dreimal in Folge Sechster, sind dann aufgestiegen, weil sie Kontinuität und personelle Qualität in vielen Bereichen und dann auch das nötige Glück hatten." Zwar habe Hansa von den wirtschaftlichen Möglichkeiten in der vergangenen Saison vor Halle gelegen, "aber nicht so weit weg, dass man ein Fernglas brauchte", so Minge. Dass der Abstand zur Liga-Spitze aus sportlicher Sicht geringer wird, daran werden Minge, Schnorrenberg und Röttger in den nächsten Wochen und Monaten arbeiten.