Halle macht weiter ernst: "Das ist richtig stark gewesen“
Nach dem besten Saisonstart des Halleschen FC in seiner Drittliga-Geschichte mochte selbst Trainer und Perfektionist Torsten Ziegner nicht nach dem berühmten Haar in der Suppe suchen. "Man könnte zwar noch über die eine oder andere vergebene Großchance reden, aber insgesamt ist das richtig stark gewesen“, fasste der HFC-Coach nach dem fünften Sieg seines Teams in den vergangenen sechs Spielen mit einem deutlichen 4:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach den überzeugenden Auftritt der Gastgeber hochzufrieden zusammen.
"Sieg war in keiner Phase gefährdet“
Ziegner lobte auf der Pressekonferenz nach dem Abpfiff besonders die mentale Vorstellung seiner Spieler. "Die Erwartungen waren extrem hoch, denn viele gingen davon aus, dass wir Großaspach aus dem Stadion fegen. Die Jungs waren aber sehr fokussiert, und deswegen stimmten Ergebnis und Leistung", sagte der 41-Jährige. Beeindruckt war der Trainer nach dem bislang höchsten Saisonsieg durch ein unglückliches Eigentor von Kai Gehring (13.), die dritten Saisontreffer der momentanen HFC-Topscorer Terence Boyd (39.) und Patrick Göbel (66.) sowie den Schlusspunkt durch Jonas Nietfeld (86.) vor allem auch von der Stabilität seiner Elf: "Der Sieg war in keiner Phase gefährdet, wir haben keine wirklich torgefährliche Situation zugelassen und mussten nicht zittern.“
Den zumindest vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze und die spätestens damit vollends erblühten Träume des Anhangs von dem ersehnten Aufstieg nutzte Ziegner allerdings prompt auch zur Überleitung zu seinem Lieblingsthema: "Wir müssen demütig bleiben und wie bisher demütig weiterarbeiten.“
Demuts-Philosophie von Spielern verinnerlicht
Ziegners Mahnungen haben seine Spieler scheinbar schon verinnerlicht, wie Göbel nach Spielschluss im Interview bei "Magenta Sport" verdeutlichte. "Wir haben viele und gute Lösungen gefunden. Aber wir müssen demütig bleiben und brauchen uns zum jetzigen Zeit nicht über den Aufstieg oder sonstwas unterhalten, denn wir haben noch nichts in der Hand“, meinte der Mittelfeldspieler.
Auch Boyd betonte die Vergänglichkeit des Augenblicks. "Ohne volle Konzentration können wir auch ganz schnell gegen jeden schnell etwas auf die Nase bekommen“, warnte der Neuzugang. Doch in der Freude über seinen dritten Torerfolg nacheinander unterstrich der 28-jährige Deutsch-Amerikaner allerdings auch das zurzeit sehr große Selbstbewusstsein der Saalestädter: "Wir schauen nicht auf unsere Gegner. Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, mache ich mir keine Sorgen." Das nächste Punktspiel nach der Länderspielpause am 15. September bei Zweitliga-Absteiger und Halles mutmaßlichem Aufstiegsrivalen FC Ingolstadt ist für Boyd eine Herausforderung zur rechten Zeit: "Wir wollen uns mit den Besten messen.“