Härtel vor Chemnitz: "Wir müssen in allen Dingen besser sein"
Nur einen Sieg konnte der F.C. Hansa Rostock aus den vergangenen fünf Partien holen, das drückt bei der Kogge aktuell mächtig auf die Stimmung. Trainer Jens Härtel will aber keine Durchhalteparolen aussprechen, sondern mit Effektivität wieder in die Spur zurückfinden. Störfeuer kann er dabei nicht gebrauchen.
Härtel braucht keine Warnung
Der F.C. Hansa Rostock lädt zum letzten Spiel im Ostseestadion ein, der Kontrahent wird mit dem Chemnitzer FC ein Gegner aus dem Tabellenkeller sein. Dort, wo die Misere der Hansa-Kogge begann – denn seit der 1:3-Niederlage beim Tabellenletzten aus Jena sind die Hanseaten aus der Erfolgsspur abgedriftet. Statt in der Spitzengruppe anzugreifen, rutschte das Team von Trainer Jens Härtel in der Tabelle ab und ist nur noch Zwölfter. "Wir müssen jetzt nicht künstlich alle warnen. Die Jungs müssen Bescheid wissen", war dem Coach auch bewusst, dass die Stimmen zum Abstiegskampf in Rostock schnell lauter werden.
"Wenn wir jetzt noch einen Hinweis von der 'Bild' brauchen, dass bei einer Niederlage gegen Chemnitz die Tabelle schlechter wird, dann können wir den Laden dicht machen", wehrte sich der Cheftrainer der Hanseaten in der Pressekonferenz vor der Partie dagegen, dass seine Spieler nicht die richtige Mentalität in der richtigen Situation fänden. Dass seine Mannschaft daher vor dem Duell gegen den CFC im Bilde sei, war für Härtel gar keine Frage: "Es ist doch ganz klar. Wir lesen die Statistiken, die Jungs lesen das. Wir wissen, dass in den letzten fünf Spielen vier Niederlagen dabei waren."
"Keine großen Parolen raushauen"
Nun komme eine Mannschaft, die "zwar unter dem Strich steht, aber seit Wochen einen guten Fußball spielt und Punkte holt". Hansa muss nun dagegen halten, immerhin geht es im direkten Duell um einen Abstand von acht Punkten. "Wir müssen in allen Dingen besser sein", kündigte Härtel deshalb umfangreich an. "Wir zweifeln jetzt nicht an der Mannschaft. Die Frage ist, wie rufe ich das jetzt ab? Eine Abwehr sieht immer schlecht aus, wenn davor kein guter Job gemacht wird."
Einen großen Schwerpunkt setzt der Cheftrainer dabei auf die Ausfälle von Kai Bülow und Nicolas Nartey, die der FCH bislang nicht wirklich kompensieren konnte. Auch Nico Rieble (Knochenödem) und Nik Omladic (Schulterverletzung) stehen vor dem letzten Heimspiel auf der Kippe. Härtel, der nicht jeden Tag eine Brandrede sprechen will, sagt dennoch vielsagend: "Die Lösung liegt jetzt nicht darin, dass wir die großen Parolen heraushauen. Die Wahrheit liegt auf dem Platz und wir müssen ein Gesicht zeigen, an dem wir alle wieder Spaß haben." Dazu brauche es die Effektivität im Angriff wieder, denn Chancen hätte man in den letzten Partien auch gehabt. An der genauen Umsetzung des Plans kann Härtel bis Samstag (14 Uhr) pfeilen, denn dann steht der CFC vor der Tür.