Härtel nach Sieg bei 1860: "Eine Portion Glück dabei"
Nach der ärgerlichen 0:2-Niederlage gegen den SV Meppen hat der F.C. Hansa Rostock am Sonntag beim 2:1 gegen 1860 München zurück in die Spur gefunden und den dritten Sieg in den letzten vier Spielen eingefahren. Trainer Jens Härtel lobte die Mentatlität seiner Mannschaft, fand aber auch kritische Worte.
Hansa effektiv
0:2, 0:2, 2:0, 2:0 und 0:2: Nachdem die ersten fünf Spiele unter der Leitung von Jens Härtel immer mit genau zwei Toren endeten – mal für, mal gegen Hansa -, sah der Hansa-Coach im Grünwalder Stadion am Sonntag erstmals drei Tore. Mit dem besseren Ausgang für die Kogge. "Letzte Woche haben wir die Möglichkeiten nicht genutzt, jetzt haben wir zugeschlagen", fasste Härtel am "Telekom"-Mikrofon zusammen.
Dabei präsentierten sich die Norddeutschen wie beim Auswärtssieg in Würzburg (2:0) vor zwei Wochen überaus effektiv: Schon nach gerade einmal vier Minuten traf Pascal Breier zur frühen Führung. "Es hilft natürlich, wenn du nach vier Minuten in Führung gehst", wusste Härtel, der kurz vor der Pause erneut jubeln durfte: Cebio Soukou belohnte einen engagierten Auftritt der Kogge mit dem 2:0. "Wir haben unsere Situationen gut ausgespielt."
"Immer wieder was zugelassen"
Während Härtel mit dem Spiel seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit überaus zufrieden war, mischten sich in die Beurteilung der zweiten 45 Minuten einige kritische Töne: "Unter dem Strich war eine Portion Glück dabei", ordnete Härtel auf der Pressekonferenz im Nachgang der Partie ein – und dachte dabei an die Vielzahl der 1860-Chancen. Deren Trainer Daniel Bierofka konnte sich nicht daran erinnern, "wann wir schon mal so viele Möglichkeiten in einem Spiel gehabt haben." Denn immer wieder kamen die Löwen gefährlich vor das Hansa-Tor, trafen in Person von Sascha Mölders aber nur einmal (72.). Die Art und Weise, wie das Tor zustande kam, missfiel Härtel: "Beim Gegentor haben wir uns dumm angestellt. Ein einfacher Ballverlust im Zentrum und auf einmal steht Mölders frei."
Ohnehin habe seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit "nicht so stabil" gestanden, "immer wieder was zugelassen" und die "Ordnung verloren", bemängelte der Hansa-Coach. "Wir hätten einfach das dritte Tor machen müssen." Die beste Chance dazu hatte Breier in der 78. Minute vom Elfmeterpunkt, doch Löwen-Keeper Hiller parierte den Ball. So musste Hansa "bis zum Ende zittern", brachte den Sieg vor 1.500 mitgereisten Fans aber mit viel Leidenschaft und Einsatz über die Zeit, was Härtel Respekt abnötigte: "Die Jungs haben eine gute Mentatlität gezeigt."
Warmer Empfang für Bülow
Kai Bülow, der in der 67. Minute für Tanju Öztürk kam, freute sich derweil über die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte: "Es hat sich großartig angefühlt. Ich wurde sehr freundlich begrüßt." Sieben Jahre lang war Bülow zwischen 2010 und 2017 für die Löwen aktiv, entsprechend warm fiel der Applaus der Zuschauer bei seiner Einwechslung aus. "Das bedeutet mir viel." Das Fazit des 32-Jährigen: "Wir haben nicht unverdient gewonnen."
Durch den zehnten Saisonsieg verbessert sich die Kogge in der Tabelle auf Rang acht, liegt damit aber im Niemansland: Sowohl nach oben als auch nach unten sind es neun Punkte. Somit blickt Hansa einem ruhigen Ausklang entgegen, nächste Woche kommt Großaspach ins Ostseestadion (Samstag, 14 Uhr).