Magdeburg: Ärgerliche und unnötige Pleite gegen den Letzten
So schnell kann es gehen: Wieder hat der FSV Mainz 05 II zugeschlagen und einem Favoriten wertvolle Punkte im heimischen Stadion geklaut. Nachdem erst der VfL Osnabrück zum Opfer wurde, musste sich nun der Tabellenzweite 1. FC Magdeburg geschlagen geben. Heißt: Auch der FCM kann sich nicht absetzen und seine Ambitionen auf den Aufstieg nicht untermauern.
Härtel lobt, während Mickie Krause singt
Mit 2:1 behielt der Gast vor über 15.000 zumeist enttäuschten Zuschauern die Oberhand und deutet damit mehr denn je an, sich im Abstiegskampf noch nicht aufgeben zu wollen. Schlussendlich dröhnte die Musik derart laut durch die Katakomben der MDCC-Arena (Video unten), dass selbst die beteiligten Journalisten auf der anschließenden Pressekonferenz kaum ein Wort der Trainer verstanden. "Sie hatte nur noch Schuhe an!“, störte die Analyse von Jens Härtel, der auch aufgrund des Spielverlaufs bedient war. "Wir besaßen die totale Kontrolle, haben mit einigen Spielverlagerungen gearbeitet. In dieser Saison war es mit das Beste, was wir mit dem Ball gespielt haben“, legte sich der Übungsleiter fest und wollte seinem Team daher auch gar keine großen Vorwürfe machen. Auch Kapitän Marius Sowislo erkannte zuvor gegenüber dem "MDR", dass man doch das Spiel über weite Strecken dominiert habe.
In beiden Halbzeiten setzt Mainz den ersten Wirkungstreffer
Mit Punkten belohnte sich Magdeburg dafür jedoch nicht. Zunächst, weil Aaron Seydel eine lange Hereingabe am FCM-Strafraum annehmen durfte und anschließend humorlos abzog – das 1:0 für die Gäste nach nur acht Minuten, der Matchplan der Hausherren war ein erstes Mal über den Haufen geworfen. Der Fußballclub reagierte sofort und hätte durch Sowislo (12.) oder Hammann (16.) den Ausgleich erzielen können. Kurze Zeit darauf machte es Tobias Schwede auf Vorlage von Sowislo besser (35.), der verdiente 1:1-Treffer vor dem Seitenwechsel. "Das war super von uns herausgespielt“, lobte Härtel seine Akteure und ärgerte sich zeitgleich: "Leider haben wir die anderen Chancen nicht genutzt.“ Ähnlich verlief dann die zweite Spielhälfte, denn wieder setzte Mainz den ersten Wirkungstreffer: Niki Zimling traf einen Dropkick aus der Distanz perfekt zur neuerlichen Führung (53.).
Leichte Kritik an Neuzugang Cwielong
Aber dann fiel dem 1. FC Magdeburg urplötzlich nichts mehr ein. "Die Spielkontrolle lag noch bei uns, aber wir haben zu wenig damit angefangen“, erkannte der Cheftrainer. Mehr als Halbchancen waren Mangelware, auch die drei Offensivwechsel verpufften weitgehend wirkungslos. Selbst Neuverpflichtung Piotr Cwielong wusste in seinen ersten 25 Minuten für den FCM noch keine Akzente zu setzen. "Gefährliche Aktionen wie Flanken oder Abschlüsse haben wir von ihm noch nicht gesehen“, räumte Härtel ein und stellte klar: "Ins Schwärmen kann ich noch nicht kommen, er besitzt Steigerungspotenzial.“ Das wiederum gilt unter dem Strich für die ganze Mannschaft, die am kommenden Freitag gegen Preußen Münster im zweiten Heimspiel in Serie eine Reaktion zeigen muss. Die Ergebnisse der Konkurrenz zeigen: Ausrutscher sind erlaubt, aber nicht in zu großer Anzahl.