"Großer Respekt für mich": Philipps besonderer Dank an Risse
Viktoria Köln stemmt sich weiterhin mit allen Kräften gegen den Abstieg stemmen. Dafür hatte Cheftrainer Olaf Janßen am Montagabend gegen den VfL Osnabrück erstmals in dieser Saison den Kader dabei, den er sich wünschte – und holte gegen favorisierte Niedersachsen direkt einen weiteren Zähler. Dank des Zauberfußes von David Philipp.
Kleiner Coup für Köln
Rund 30 Minuten waren unter Flutlicht gespielt, als sich David Philipp und Marcel Risse zum Freistoß bereitstellen. Eine Sache für den ehemaligen Geißbock, dessen Qualitäten am ruhenden Ball aus Bundesliga-Zeiten bekannt ist. Dann lief aber Philipp an – und schlenzte die Kugel unhaltbar neben den Pfosten. "Mit ein bisschen Glück geht so einer auch mal rein", zeigte sich der 21-Jährige gegenüber "MagentaSport" bescheiden. "Dass Risse mich den schießen lässt, ist ein großer Respekt für mich. Entscheidend ist aber der Punkt im Abstiegskampf."
Mit ein wenig mehr Glück wäre für die Viktoria vielleicht noch ein weiterer Treffer drin gewesen, der die Kölner eher auf die Siegesstraße gebracht hätte. So kam der VfL im Verlaufe des Spiels per Ausgleich zurück. "Wir haben sie vor viele Aufgaben gestellt", freute sich Philipp am Ende trotzdem – und erhielt verbale Unterstützung von seinem Coach. Olaf Janßen legte sich in der Pressekonferenz unzweifelhaft fest: "Wenn jemand Zweiter hinter Magdeburg werden will, dann muss er Osnabrück hinter sich lassen." Den Kölnern gelang sozusagen ein kleiner Coup, der einen bestimmten Hintergrund hatte.
"Gnadenlos durchziehen"
"Wir haben jetzt den 27. Spieltag, und zum ersten Mal haben wir den Kader zusammen, den wir haben wollten. Diese Freude, diese Energie, hat man der Mannschaft die ganze Woche angemerkt", erklärte Janßen, der so häufig in dieser Saison aufgrund des andauernden Verletzungspechs improvisieren musste. Trotzdem waren alle Spieler vor Anpfiff gewarnt. "Ich habe sie ins Spiel geschickt und gesagt, dass wenn sie wirklich etwas mitnehmen wollen, alles funktionieren muss. Wir brauchen 100 Prozent gegen den Ball, und jeder muss totale Verantwortung übernehmen." Anweisungen, die das Team anschließend umsetzte.
Die Viktoria stellte ihr Punktekonto somit auf 30 Zähler, was einen Vorsprung von fünf Punkten auf die Abstiegszone bedeutet. "Es wird nicht ganz so einfach, dass wir nichts mehr mit unten zu tun haben, aber wir wollen das gnadenlos durchziehen", kündigte Janßen mit Blick auf die Tabelle an. Dazu gehört auch, dass der Punktgewinn gegen Osnabrück richtig eingeordnet wird. "Wir haben heute nicht zwei Punkte verloren, sondern einen Punkt gewonnen. Wir haben die totale Überzeugung, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so Janßen. Am Samstag (14 Uhr) geht es dann beim 1. FC Saarbrücken weiter – und Köln kann sich noch einmal gegen ein Spitzenteam beweisen.