Großer Frust bei Viktoria Köln: "Sau dumm, richtig bitter"

Die Viktoria aus Köln hat in Osnabrück wieder einmal gut mitgespielt, aber am Ende trotzdem die fünfte Saison-Niederlage eingefahren. Bei der 0:3-Pleite an der Bremer Brücke ärgerten sich Cheftrainer Olaf Janßen und seine Spieler vor allem über die Entstehung der Gegentore. Einig waren sich aber alle, dass es nicht an der Spielweise gelegen hat.

"Das macht keiner freiwillig"

Vier Punkte holte der FC Viktoria Köln bislang, weswegen die Elf von Olaf Janßen nach dem 7. Spieltag weiterhin ihr Dasein unter dem Strich fristet. "Wir sind ein bisschen auf der Reise, dass täglich das Murmeltier grüßt", eröffnete der 54-Jährige die Pressekonferenz nach der 0:3-Niederlage in Osnabrück. Gemeint war, dass die Kölner nicht zum ersten Mal mit leeren Händen dastehen, obwohl sie zuvor eine vernünftige Leistung auf den Platz gebracht haben. Es folgte ein Seitfallzieher von Marc Heider (56.), ein Ballverlust von Simon Handle am eigenen Strafraum (68.) und ein Eigentor durch Aaron Berzel (74.). "Es gibt schönere Momente im Fußball", hielt Janßen zusätzlich am "Magenta Sport"-Mikrofon fest.

Auch Handle ärgerte sich über den Assist, den er Heider gab. "Ich nehme den Ball nicht gut mit und spiele ihm den Gegner in die Füße. Sau dumm, richtig bitter", schimpfte der Außenbahnspieler, der den zweiten Gegentreffer somit auf sich nahm. "Wir müssen den Mund abputzen, das macht keiner freiwillig", fügte Handle anschließend noch an. Dass die Viktoria derzeit vorne zu wenig Kaltschnäuzigkeit präsentiert und sich "die Dinger hinten selbst reinhaut", erkannte auch der bislang beste Torschütze der Kölner. "Dann verlierst du hier 0:3, und es war vielleicht gar nicht der passende Spielverlauf", so Handle.

Janßen will "gnadenlos weitergehen"

Für die Kölner war es mittlerweile die fünfte Niederlage in der noch jungen Saison. Olaf Janßen betreibt nicht erst seit Montagabend Ursachenforschung. "Wir haben in den letzten Wochen extreme, schwere Bedingungen", verwies der 54-Jährige auf die lange Verletztenliste und dazu noch den Umbruch, den die Kölner derzeit im Kader vollziehen. "Das wussten wir aber und wir haben uns trotzdem auf die Fahne geschrieben, dass wir die Haltung wahren und ehrlich zum Spiel sind", erklärte Janßen, dass er die Umstände nicht als Ausrede gelten lassen will.

"Wir wollen immer agieren, mit und gegen den Ball. Das war heute Abend auch nicht anders. Jeder, der im Stadion war, hat das auch gesehen", betonte der Viktoria-Cheftrainer. Das Quäntchen Glück stehe derzeit allerdings auf der Seite des Gegners, obwohl sich Janßen über "weite Strecken des Spiels" als "ebenbürtiger Gegner" sah. Nun dürfe der Klub aber nicht in Panik verfallen. "Wir müssen Haltung bewahren, den Kopf oben behalten und diesen Weg gnadenlos weitergehen", forderte Janßen von allen Beteiligten. Dann, so war sich der Cheftrainer sicher, würde sich die Viktoria "im Laufe der Saison auch für den hohen Aufwand belohnen".

   

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