Glöckner nach Klatsche sauer: "Müssen das knallhart kritisieren"
Gebrauchter Abend für den SV Waldhof Mannheim. Im Südwest-Duell gegen den 1. FC Saarbrücken kassierten die Kurpfälzer am Mittwochabend eine 0:5-Packung und verloren damit auch das zweite Derby in diesem Jahr. Trainer Patrick Glöckner ging mit seiner Mannschaft anschließend hart ins Gericht.
"Nicht auf diese Art und Weise verlieren"
Mit dem Selbstvertrauen von sieben Punkten aus den vergangenen drei Partien war der Waldhof angereist. Nach 90 Minuten im Saarbrücker Ludwigspark war der Schwung der jüngsten Erfolge aber wieder komplett verpufft. Zu sehr nagte dieses bittere und auch etwas zu deutliche 0:5 im Duell gegen den FCS an den Beteiligten. "Das war von unserer Leistung viel zu wenig", kritisierte Coach Glöckner nach dem Spiel am "Telekom"-Mikrofon. "Wir waren viel zu weit weg auf den Positionen, haben dann auch den einen oder anderen individuellen Fehler zu viel gemacht, wo wir den Gegner zu Umschaltmomenten einladen", fügte der 44-Jährige genervt an, der dieses Spiel "erst einmal verdauen" müsse. "Du kannst verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise. Das müssen wir jetzt knallhart kritisieren."
Die Hausherren nutzten die Patzer eiskalt aus und waren gnadenlos effizient: "Sie hatten zwei Chancen im ersten Durchgang und haben die genutzt." Timm Golley (15.) und Nicklas Shipnoski (42.) sorgten für eine beruhigende Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel rundeten erneut Golley (68.) und der Ex-Mannheimer Maurice Deville (71./85.) den gebrauchten Tag der Gäste ab. Dabei waren die Mannheimer nicht so chancenlos, wie es das Ergebnis ausdrückt. Immer wieder hatte die Glöckner-Elf gute Phasen, in der Offensive aber nicht die nötige Durchschlagskraft. Die beste Möglichkeit vergab Dominik Martinovic nach einer halben Stunde, als er den Ball neben das leere Tor setzte. "Da hätten wir den Gegner vielleicht mit beeindrucken können", meinte der Coach.
"Wir müssen die Jungs für Samstag aufrichten"
Doch dieser Effekt blieb ohne Tor aus. Stattdessen zeigte das Team weiter eine ungenügende Leistung. "Die Zweikampfführung war nicht gut, die Restverteidigung und Absicherung zu offen für unser Pressing. Deshalb sind wir drei, vier Mal ausgekontert worden", monierte Glöckner. Das führte dazu, dass im weiteren Spielverlauf das Selbstvertrauen gefehlt habe, um das frühe Attackieren des Gegners fortzuführen, "weil wir gesehen haben, dass hinten jedes Mal die Post abgeht". Deshalb müsse das Trainerteam in der Analyse "den Finger in die Wunde legen", dürfe gleichzeitig aber nicht auf die Spieler einprügeln. "Wir müssen die Jungs für Samstag aufrichten". Denn dann ist mit dem TSV 1860 München ein Team zu Gast, das noch an den Aufstieg glaubt und zuletzt erfolgreiche Wochen hinter sich hatte. Die Waldhof-Fans sind derweil mächtig verstimmt, in den sozialen Netzwerken gab es zum Teil deftige Kritik – auch, weil der Waldhof vor zwei Monaten bereits das Derby gegen Kaiserslautern verloren hatte.