Gleiche finanzielle Möglichkeiten? Heidrich widerspricht Anfang

Rund um das Sachsen-Derby zwischen Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden (2:1) vor einer Woche waren Diskussionen um die Finanzkraft beider Klubs aufgekommen. Dynamo-Coach Markus Anfang meinte, dass Aue "dieselben Möglichkeiten" habe wie die SGD. Veilchen-Sportchef Matthias Heidrich widerspricht.

"Stimmt einfach nicht"

"Zu sagen, dass wir die gleichen Möglichkeiten haben, auch wirtschaftlich, stimmt einfach nicht. Nur weil wir eine Zeit lang die Liga geteilt haben, heißt das nicht, dass die Möglichkeiten identisch sind", sagt der 46-Jährige gegenüber "Tag24". "Das wäre so, als würde Mainz behaupten, die gleichen Möglichkeiten wie die Bayern zu haben, nur weil sie in der gleichen Liga zu Hause sind." Heidrich verweist unter anderem auf die Zuschauer-Einnahmen. Während Dynamo auf einen Schnitt von 28.000 Fans pro Heimspiel kommt und damit der Primus der 3. Liga ist, steht Aue bei 9.000, was im Liga-Vergleich den neunten Platz bedeutet. Auch bei der Mitgliederzahl liegt Dynamo (25.000) deutlich vor dem FCE (9.000). "Da braucht man kein Mathe-Genie zu sein oder die Größe der Städte vergleichen", so Heidrich.

Dass die finanziellen Möglichkeiten beider Klubs nicht gleich sind, zeigt sich zudem an der Tatsache, dass Aue bereits vor der laufenden Saison den Rotstift ansetzen musste, die Kosten um 800.000 Euro reduzierte und auch für die kommende Saison wieder 500.000 Euro einsparen muss. Dynamo hingegen hat den Etat in der laufenden Serie gegenüber der Vorsaison sogar nochmal um über zwei Millionen Euro angehoben. Auch beim Eigenkapital liegt die SGD deutlich vor den Veilchen. Während Dresden im Sommer 2023 rund 9,8 Millionen Euro auf der hohen Kante hatte, musste Aue sein Eigenkapital nahezu komplett aufbrauchen, um einen Verlust von 1,5 Millionen Euro in der Saison 2022/23 aufzufangen.

Sportlich ähnliche Ambitionen

Womit Anfang jedoch Recht hatte, ist die Tatsache, dass auch Aue mit dem Aufstieg liebäugelt. Nach dem Spiel in Regensburg (0:0) hatte Mittelfeldspieler Mirnes Pepic gesagt: "Ich hab so gar keinen Bock, um die goldene Ananas zu spielen, sondern will bis zum Ende die Competition." Nicht zuletzt finanziell wäre die 2. Liga ein Segen für den FCE: "Die zweite Liga stellt eine wirtschaftliche Basis dar, in der man eher mal mit einer schwarzen Null arbeiten kann als in der dritten Liga", so Heidrich. Als Tabellenachter liegen die Veilchen momentan sechs Punkte hinter dem Relegationsrang. Zu Dynamo (Platz 2) sind es acht Zähler.

   

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