"Glaube noch dran": Scholz hat Aufstieg noch nicht abgeschrieben

Sechs Punkte liegt Dynamo Dresden vor den letzten beiden Spielen hinter Rang 3 und hat damit nur noch sehr theoretische Chancen auf den Aufstieg. Schließlich müsste die SGD beide Partien gewinnen, während Regensburg zweimal verlieren müsste und Essen maximal vier Zähler holen dürfte. Dennoch hat Interimscoach Heiko Scholz den Aufstieg noch nicht abgeschrieben.

"Werden nichts abschenken"

Gleich mehrfach hatte Scholz in den vergangenen Wochen betont: "Wir müssen da sein, wenn die anderen patzen." Und Patzer der Konkurrenz gab es genug. Problem: "Wir waren nie da, das hat mich am meisten geärgert", sagte er bei der Pressekonferenz am Freitag. Denn: Hätte Dynamo den Sieg in Regensburg nicht in letzter Minute aus der Hand gegeben und wäre gegen Verl als Sieger vom Platz gegangen, stünde die SGD nun auf Rang 3 und hätte den Aufstieg in eigener Hand. Nun fehlen sechs Punkte, sodass schon einiges zusammenkommen müsste, damit der Einzug in die Relegation noch gelingt. Scholz hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: "Ich glaube immer noch daran, dass das Glück wieder auf unsere Seite kommt."

Ein Sieg bei der SpVgg Unterhaching am Samstag (14 Uhr) vor 2.900 mitreisenden Dynamo-Fans ist dabei unabdingbar. "Wir wollen mal wieder das Gefühl haben, ein Spiel zu gewinnen." Mittlerweile sind die Sachsen seit sieben Liga-Partien sieglos. Drei Zähler wären auch für den Kopf "total wichtig", wie der 58-Jährige betonte. Und selbst wenn es am Ende nicht zu Rang 3 reichen sollte: Auch der vierte Platz, zu dem Dresden derzeit zwei Zähler fehlen, ist noch wichtig, schließlich würde dieser den direkten Einzug in den DFB-Pokal bedeuten. "Das wäre natürlich überragend", so Scholz, der betonte: "Wir werden nichts abschenken, das dürfen wir auch gar nicht. Schließlich sind wir Profis."

"Bombeneinheit" unter der Woche

Zuletzt hatte er angekündigt, im Training genau hinschauen zu wollen, wer noch voll mitzieht. Das sei unter der Woche bei allen "zu 100 Prozent" der Fall gewesen, "alle haben sich reingehauen", berichtete Scholz von einer "Bombeneinheit", in der Feuer drin gewesen sei. Fast schon wehmütig habe er sich die Frage gestellt, warum die Mannschaft das zuletzt nicht in den Spielen rüberbringen konnte. Dass die schwache Rückrunde – Dynamo ist das schlechteste Team im Jahr 2024 – an den Spielern nage, wollte der 58-Jährigen gar nicht abstreiten, forderte aber: "Jeder muss den Kopf hochnehmen. Auch die, die keinen Vertrag haben. Sie müssen sich ja für uns oder andere Vereine anbieten."

Darauf angesprochen, ob in Unterhaching womöglich der eine oder andere Youngster von Anfang an spielen könnte, ließ Scholz durchblicken, dass das möglich sei – zumal mit Tobias Kraulich (Oberschenkel-Probleme), Manuel Schäffler (Hüftprobleme), Kyrylo Melichenko (Aufbautraining nach Knieverletzung), Tom Berger (Knochenriss), Lucas Cueto und Dennis Borkowski (Übelkeit) gleich sechs Spieler ausfallen. Top-Talent Dmytro Bogdanov wird allerdings nicht infrage kommen, da er bei der der U19 eingeplant ist und am Montag zur ukrainischen U17-Auswahl reisen wird. Inwiefern Keeper Stefan Drljaca sein Comeback feiern könnte, ließ der Interimscoach offen: "Es ist schwierig, ihn nach viermonatiger Verletzungspause ins kalte Wasser zu werfen."

Scholz will bleiben

Zu seiner eigenen Zukunft positionierte sich Scholz da schon klarer, nachdem Geschäftsführer David Fischer zuletzt betont hatte, mit dem 58-Jährigen gerne verlängern zu wollen: "Ich fühle mich hier pudelwohl und bin ich hier zuhause. Wenn man mich hier behalten möchte, werde ich mir schwer überlegen, in meinem Alter nochmal woanders hinzuziehen." Aber wie es nach der Saison weitergeht, "ist jetzt nicht wichtig", betonte er. "Wichtig sind die letzten beiden Spiele und das Pokalfinale." Und vielleicht kommen noch zwei weitere Partien hinzu.

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