Glasbrenners erneutes Debüt: "Erfolg erfolgt aus guter Arbeit"

Als Interimstrainer des SSV Ulm 1846 überzeugte Moritz Glasbrenner, sodass der 35-Jährige trotz fehlender Trainerlizenz zum Chefcoach befördert wurde. Am Sonntag (13:30 Uhr) wartet dann direkt eine größere Aufgabe auf den neuen Mann, denn mit Energie Cottbus wird der Tabellenzweite zu Gast im Donaustadion sein. Glasbrenner will Vertrauen zurückzahlen.
"Viel mit dem Defensivspiel beschäftigt"
Zwei Flutlichtspiele im Donaustadion hatte Moritz Glasbrenner bereits absolviert, zweimal gingen die Spatzen als Sieger hervor. Nicht zuletzt die beiden Heimspiele trugen zu der Entscheidung bei, dass der 35-Jährige auch weiterhin an der Seitenlinie stehen soll. Jetzt steht die erste Partie als offizieller Cheftrainer an. "Ob wir abends oder mittags spielen, solange das Stadion möglichst voll ist, wir den Fans gute Unterhaltung bieten können und die Stimmung auf den Rängen gut ist, ist mir das eigentlich gleich", schmunzelte Glasbrenner in seiner ersten Medienrunde nach der Beförderung. "Wir hoffen auf ein richtig gutes Heimspiel."
Zu Gast wird Energie Cottbus sein, die individuelle Qualität des Tabellenzweiten schätzte der Ulmer Coach hoch ein. Darauf bereitete Glasbrenner sein Team in der Länderspielpause vor. "Wir haben uns viel mit dem Defensivspiel beschäftigt und wollen unsere Hausaufgaben deutlich besser machen als zuletzt gegen Ingolstadt", erinnerte der 35-Jährige an die 1:4-Niederlage gegen die Schanzer zurück. Die Botschaft ist klar: Ulm hat noch Arbeit vor sich, kann sich aber steigern. "Wir haben es im Testspiel gegen Augsburg (1:1; d. Red.) schon wieder sehr gut auf den Platz bekommen", fand Glasbrenner daher auch.
"Genieße jeden Tag mit der Mannschaft"
Personell steht ihm der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung. Spieler wie Marcel Seegert, Leon Dajaku oder André Becker, die im Test geschont wurden, trainierten wieder uneingeschränkt mit. "Wir wollen jetzt im Ligaspiel zeigen, dass wir die nächsten Schritte gegangen sind", wünschte sich Glasbrenner von seiner Mannschaft. Auch, um das Vertrauen in seine eigene Person zurückzuzahlen. Denn für Ulm ist die dauerhafte Beförderung des 35-Jährigen aufgrund der fehlenden Fußballlehrerlizenz durchaus kostspielig. "Ich bin sehr dankbar und genieße jeden Tag mit der Mannschaft, lege da alles rein und sehe die Verantwortung. ich hoffe, dass wir das mit guten Ergebnissen in den nächsten Wochen zurückgeben können", so Glasbrenner.
Aktuell steht Ulm mit 13 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, hat einen Vorsprung von drei Zählern vor der Abstiegszone. In der Herangehensweise des neuen Coaches spielte das allerdings keine akute Rolle. "Wir konzentrieren uns nicht auf die Tabelle, sondern auf die inhaltlichen Themen. Erfolg, wie der Name ja sagt, erfolgt meistens aus guter Arbeit, aus inhaltlicher Arbeit. Insofern ist das das Erste, womit wir uns aktuell beschäftigen", legte sich Glasbrenner fest. Als Interimscoach konnte er den Grundstein dafür legen. Nun geht es um die Verfeinerung als Cheftrainer.