Giannikis warnt: "Wer ein leichtes Spiel erwartet, ist Fehl am Platz"

Unter Argirios Giannikis sind die Münchner Löwen wieder erfolgreich. Nicht nur, dass der neue Cheftrainer des TSV 1860 bislang sechs Partien ohne Niederlage absolvierte, auch zwei Siege in Folge sprangen erstmals seit Saisonbeginn die für Sechzger heraus. Nun kommt es zum Duell mit dem Halleschen FC (Sonntag, 19:30 Uhr), das vor wenigen Wochen noch ein Kellergipfel gewesen wäre.
"Auch 35 Punkte wären zu wenig"
Zur Winterpause lagen gerade einmal zwei Punkte zwischen dem Halleschen FC und 1860 München. Die Saalestädter standen damit schon unter dem Strich, die Löwen waren für den HFC in Schlagdistanz. Doch mit Argirios Giannikis kam auf Giesings Höhen die Wende, sodass 1860 mittlerweile einen Vorsprung von sieben Punkten zum kommenden Gegner aufweist – und mit einem weiteren Erfolg in der andauernden Erfolgsserie des neuen Cheftrainers wären die gröbsten Abstiegssorgen wohl schon vorbei. Oder? "Dann hätten wir 35 Punkte. Ich weiß nicht, wie viel man brauchen wird, aber das wäre, glaube ich, zu wenig", urteilte Giannikis vor dem Aufeinandertreffen mit dem HFC.
Fakt ist, dass sich die Münchner Löwen dank einer Serie von drei Siegen und drei Unentschieden unter dem Coach ein gutes Polster im Abstiegskampf erspielt haben. "Die Stimmung ist fokussiert, selbstsicher. Natürlich wissen wir, dass das keine Selbstverständlichkeit war, die Ergebnisse so einzufahren. Das hat mit viel Einsatz, harter Arbeit und guter Arbeit zu tun", so Giannikis. Zuletzt gelangen dadurch sogar zwei Siege in Folge, was zuvor in der Saison nur am 1. und 2. Spieltag geglückt war. Und doch warnte der Cheftrainer: "Zunächst einmal haben wir nichts erreicht. Wir haben einen guten Start hingelegt, aber die Saison ist noch lang."
Hiller zurück im Training
Einer Fortsetzung kommt zugute, dass Stammkeeper Marco Hiller wieder ins Training eingestiegen ist. Grundsätzlich wird Giannikis nahezu aus dem Vollen schöpfen können, lediglich Abdenego Nankishi (Muskelzerrung) war nicht im Training. Für Joel Zwarts (Aufbautraining) kommt die Partie im dritten aufeinanderfolgenden Heimspiel gegen den HFC noch zu früh. Kann Giannikis den Fokus weiter aufrecht erhalten? "Solange wir nicht die Punkte eingefahren sind, die wir brauchen, bleiben wir sehr fokussiert", schwor der gebürtige Nürnberger seine Mannschaft ein. "Wir arbeiten genauso weiter, wie vorher auch. Wir sensibilisieren die Mannschaft, dass sie versteht, wie sie die Punkte eingefahren hat."
Giannikis will somit das Erfolgsrezept weiter festigen. Denn bei allem Erfolg sei auch der Hallesche FC ein spezieller Gegner für die Löwen. "Man sieht schon, dass sie fußballerisch in der Offensivreihe gut aufgestellt sind", gab der 43-Jährige zu Bedenken. "Sie haben zwei Tore gegen Aue geschossen, was wir nicht geschafft haben. Wer ein leichtes Spiel erwartet, der ist Fehl am Platz." Die Vorzeichen für die Löwen stehen dennoch gut – und mit einem weiteren Sieg könnte Giannikis erfolgreicher starten, als es zu seiner Zeit Michael Köllner schaffte. Bislang blieben beide Coaches nach sechs Spielen komplett im Gleichschritt, dann fuhr Köllner "nur" ein Unentschieden ein. Dass das jedoch für Giannikis eine Randnotiz ist, dürfte ebenso auf der Hand liegen.