Gelingt Erfurt beim VfR Aalen der Befreiungsschlag?

Viel wurde rund um Rot-Weiß Erfurt in den vergangenen Tagen geredet – leider ging es dabei nicht immer nur um die sportliche Seite. Ausschreitungen während des Heimspiels gegen den FSV Frankfurt, vereinzelte antisemitische Rufe: Das Bild des Clubs leidet momentan, obgleich zumindest in puncto sportlicher Situation etwas Dampf vom Kessel genommen wurde. Gelingt in Aalen der Befreiungsschlag?

Nicht unterschätzen!

Wie wichtig war dieser 1:0-Erfolg über Frankfurt! Rot-Weiß Erfurt hat ein Lebenszeichen im Abstiegskampf gesetzt und sich bis auf vier Zähler von den unteren Rängen distanziert. Gemäß dem Motto "Wir müssen unsere Heimspiele gewinnen und auswärts schauen, was mitgenommen werden kann" wartet am Freitagabend auf der schwäbischen Ostalb ein "Bonusspiel" auf RWE, das jedoch bei erfolgreichem Ausgang einen (vorübergehenden) Sieben-Punkte-Vorsprung bescheren kann. Das klingt mehr als verlockend, zumal der VfR von vielen Teams der Liga als Punkteziel eingeplant wird. Das Problem an der Sache: Nicht wenige laufen bei den Schwarz-Weißen durch die offensive Jagd nach den drei Zählern ins offene Messer, lassen sich auskontern. Denn auch wenn der VfR in der eigenen Spielgestaltung Defizite aufweist, so steht die Defensive meist bombenfest – und ein bis zwei Abschlüsse nach schnellen Gegenstößen erhält die Elf von Trainer Peter Vollmann fast immer.

Aalen als hohe Hürde für Erfurt

Stefan Krämer begegnet dem VfR in seiner Trainerkarriere gewiss nicht zum ersten Mal. Er weiß, was seine Truppe erwartet – noch im Hinspiel hatte es ein eher unspektakuläres 0:0-Remis gegeben. "Der VfR spielt kompakt und robust, verfügen über erfahrene Kräfte und werden zu einer hohen Hürde für uns“, analysierte der Übungsleiter auf der Pressekonferenz. Helfen soll ein früher Torerfolg, ohne jedoch in besagtes Messer zu laufen. Einem Rückstand hinterherzulaufen wäre nicht die Idealvorstellung der Thüringer, auch weil "schon im Spiel gegen Frankfurt zum Ende hin etwas die Körner fehlten“, musste Krämer feststellen. Fehlen wird ihm weiterhin Routinier Daniel Brückner, der nach überstandener Krankheit nun an hartnäckigen Problemen im Bereich der Adduktoren leidet.

Krämer: „Wir fühlen uns alle hervorragend“

Dem Optimismus im Erfurter Lager tut das keinen Abbruch. "Wir fühlen uns alle hervorragend nach dem Erfolgserlebnis vom letzten Wochenende, allen gibt das nochmal einen Schub an Sicherheit“, so Krämer. Einzig das Herausarbeiten von Torchancen müsse weiter erarbeitet werden – auch dort ist Krämer aber zuversichtlich, dass sich das bald einstellen werde. Und beim kommenden Gegner? Der geht guten Mutes in das Flutlichtspiel am Freitagabend, hat er doch kürzlich erst Schlüsselspieler Maximilian Welzmüller mit einem 4,5-Jahresvertrag bis Juni 2021 ausgestattet! Ein großer Schritt für den chronisch klammen Verein aus Baden-Württemberg, der für viel gute Laune sorgt. In der bisherigen Rückserie lieferte Aalen zwei Remis ab, holte kürzlich einen 0:2-Rückstand bei Holstein Kiel auf. Erfurt wird gewarnt sein und möglicherweise auch einen Gedanken an eine Punkteteilung verschwenden: An zwölf von 21 Spieltagen teilte sich der VfR Aalen in dieser Spielzeit bisher die Zähler – sechs der letzten acht Spiele endeten mit einem Remis.

   

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