Antisemitische Rufe: DFB ermittelt gegen Rot-Weiß Erfurt

Aufgrund von antisemitischen Äußerungen einiger Fans des FC Rot-Weiß Erfurt nach dem vergangenen Heimspiel gegen den FSV Frankfurt hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Mittwoch Ermittlungen gegen die Thüringer eingeleitet – das berichtet die "Bild" bei Twitter. Es drohen harte Strafen, im schlimmsten Fall sogar ein Geisterspiel.

"Juden Jena"-Rufe

Konkret geht es um einen Vorfall nach Abpfiff. Als viele Zuschauer das Stadion bereits verlassen hatten, ist es zu verbalen Provokationen zwischen beiden Fanlagern gekommen. Wohl auch deswegen, weil sich unter die Anhänger des FSV Frankfurt befreundete Fans des Viertligist Carl Zeiss Jena gemischt hatten – ihre Partie beim VfB Auerbach fiel aufgrund schlechter Witterungsbedingungen aus. Wie in einem Internet-Video zu hören ist, wurden seitens einiger Erfurter mehrfach "Juden Jena"-Rufe in Richtung der FCC-Fans angestimmt. Diese antworteten wiederum mit "Nazi-Schweine".

Droht ein Geisterspiel?

Auch wenn die antisemitischen Rufe schnell von anderen Fans übertönt wurden und die Polizei ein direktes Aufeinandertreffen verhinderte, könnte der Vorfall ein unschönes Nachspiel für Rot-Weiß Erfurt haben. Zum Vergleich: Bei einen ähnlichen Fall im August 2008, als RWE-Anhänger ebenfalls "Juden Jena"-Rufe angestimmt wurden, verhängte der DFB ein Geisterspiel gegen Rot-Weiß. Ob ein solches auch dieses Mal droht? Fakt ist: Aufgrund der Vorfälle beim Heimspiel gegen Chemnitz im November 2016 mussten die Thüringer schon das Heimspiel gegen Frankfurt unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Auch beim nächsten Heimauftritt gegen Lotte müssen zwei Blöcke im Stehplatzbereich geschlossen bleiben. Mit einer neuerlichen Geldstrafe wird RWE wohl in jedem Fall rechnen müssen. Und diese würde den Verein, der ohnehin mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, erneut empfindlich treffen.

   
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