"Gefühlte Niederlage" für 1860: "Brutal" und "extrem bitter"

Bis zur 89. Minute sah der TSV 1860 München in Oldenburg wie der sichere Sieger aus. Doch dann gaben die Löwen noch ein 2:0 aus der Hand, mussten letztlich mit einem Punkt leben. Dementsprechend niedergeschlagen waren die Münchner. 

"Weiß immer noch nicht, wie der reingegangen ist"

Es war das pure Entsetzen bei den TSV-Spielern. In den Gesichtern herrschte Leere, es musste verarbeitet werden, was da gerade passiert war. Nach dem Traumtor von Erik Tallig (58.) und dem vermeintlich vorentscheidenden 2:0 durch Marcel Bär (83.) deutete alles daraufhin, dass die Löwen im ersten Spiel nach der Entlassung von Michael Köllner ein Erfolgserlebnis feiern und sich wieder an die Aufstiegsplätze heranpirschen würden. 

Doch es kam ganz anders! Binnen vier Zeigerumdrehungen holten die Hausherren den Rückstand ab der 90. Minute noch auf. Einen Sonntagsschuss gab dabei Manfred Starke ab, der den Ball aus rund 45 Metern in den Winkel bugsierte. "Ich weiß immer noch nicht, wie der reingegangen ist", sagte Quirin Moll beim Vereins-TV. "Der Wind war ein Faktor, sonst passiert so ein Tor nicht", so der 32-jährige defensive Mittelfeldspieler auf das kuriose Gegentor angesprochen. 

"Das tut extrem weh"

In der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte Pascal Richter für die komplette Eskalation beim VfB, erzielte das ganz späte 2:2. Die Partie wurde nach dem Treffer nicht einmal mehr angepfiffen. "Wir bekommen zu wenig Druck auf die Flanke, köpfen uns dann selber an", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel, der aktuell auch der Interimstrainer ist, bei "MagentaSport": "Das ist unglücklich, aber wir müssen den Ball besser kontrollieren und besser verteidigen, dann bekommst du so ein Spiel auch über die Zeit."

Für Moll fühle sich dieses Unentschieden "scheiße" und "wie eine Niederlage" an. Auch Bär war bedient: "Alle sind brutal enttäuscht. Wir lagen starr da auf dem Platz. Das ist brutal. Mit der letzten Aktion noch den Ausgleich zu fressen, ist extrem bitter." Tallig fehlten "zurzeit ein bisschen die Worte. Wir haben viel richtig gemacht. Wir führen 2:0, geben das Spiel wieder her. Das tut extrem weh."

"Spricht für unsere psychologische Situation"

Wesentlich gefasster war da Gorenzel, dem der hergeschenkte Sieg natürlich auch weh tat. Den Spielverlauf in Worte zu fassen, falle ihm zwar "schwer. Das spricht etwas für unsere psychologische Situation". Doch mit der Art und Weise, wie die Mannschaft das Spiel angenommen habe, könne "man zufrieden sein". Wichtig sei nun, die Spieler "an die Stärken zu erinnern. Sie haben viele Sachen gut gemacht". Doch zur Wahrheit gehöre auch, die Dinge anzusprechen, "die wir besser machen können".

Als Sechster stehen die Löwen nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen zwei Punkte hinter Rang vier, der aktuell zur Teilnahme an der Relegation berechtigen würde. Der zweite Platz ist sieben Punkte entfernt. Am Samstag geht es zum SV Meppen, dabei wird Phillipp Steinhart wegen seiner fünften gelben Karte fehlen. Ob dann schon ein neuer Trainer auf der Bank sitzen wird, ist offen. "Da gibt es keine Zeitleiste", so Gorenzel. Zwar würden im Hintergrund "Planungen und Gespräche" laufen, aber "Tendenzen oder Details" werde er nicht verraten.

   

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