"Gefühlt 100 Ballverluste": Haching in Aalen von der Rolle
Trainer Claus Schromm und seine SpVgg Unterhaching bekommen kein Fuß auf den Boden: Beim VfR Aalen gingen die Oberbayern mit 1:4 unter. In der Rückrunde konnte das Team bislang nur drei Punkte sammeln, das geschah allerdings vor der Jahreswende. Seitdem blieben die Hachinger punktlos, was auch für den Coach eine ungewohnte Situation ist.
"Es ist kein generelles Problem"
Zuletzt wurden die Niederlagen immer knapper und die Leistung immer besser, doch beim Tabellenletzten aus Aalen war die SpVgg Unterhaching komplett von der Rolle. "Die Frage, die wir uns draußen gestellt haben, war, wie das sein kann", erörterte Trainer Claus Schromm am Mikrofon der "Telekom" seine Gemütslage nach der Partie. Seine Jungs hätten sich aufgerieben, beim Aufwärmen habe alles funktioniert. "Dann beginnt der Marc Endes mit einem Fehlpass, sein zweiter war dann schon das 0:1", ärgerte sich Schromm.
Es sei allerdings nicht Endres alleine gewesen, in die Fehler hätte sich der gesamte Mannschaftverbund eingereiht. "Gefühlt hatten wir einhundert Ballverluste in der Spieleröffnung und im Aufbauspiel", schimpfte Schromm, dem trotzdem noch ein Lächeln auf den Lippen lag: "Es ist kein generelles Problem, sondern etwas, dass wir als Mannschaft gerade nicht umsetzen können." Besonders der zweite Treffer wurde in Worten deutlich von 49-Jährigen kritisiert: "Da lassen wir uns mit einer schönen Chipflanke auf den zweiten Pfosten verarschen, da braucht Sliskovic nur noch einnicken."
Seltene Niederlagen-Serie für Schromm
"Mit dem 0:2 waren wir zur Halbzeit auch gut bedient", sah der Coach dieses Mal keine Leistungssteigerung seines Teams. "Und da war nur noch die Frage, ob wir uns noch was zutrauen oder die Hosen voll haben", ließ Schromm in die Halbzeitsituation in der Kabine einblicken. Die Hachinger kamen in der zweiten Hälfte dann tatsächlich besser ins Spiel, konnten den Anschlusstreffer durch Orestis Kiomourtzoglou aber erst nach dem dritten Aalener Treffer erzielen.
Für Claus Schromm und sein Team war es die vierte Niederlage in Folge – eine Premiere für den Coach, der in seiner zweiten Amtszeit bei den Hachingern seit 2015 noch nie über eine solche Distanz ohne Punkterfolg blieb. Generell leistete sich der 49-Jährige nicht allzu viele Niederlagenserien in seiner Trainer-Vita: Nur zwischen August und September 2010 beim SV Heimstetten (vier Niederlagen in Folge) und bei seiner ersten Amtszeit in Unterhaching zwischen Januar und Februar 2013 (fünf Niederlagen in Folge) verlor der Coach mindestens genauso oft am Stück. Es könnte den Oberbayern Mut machen, dass es in 423 vereinsübergreifenden Partien unter Schromms Leitung noch keine längere Null-Punkte-Serie gab.