"Ganz, ganz großer Horror": FC Ingolstadt in der Schockstarre

Fünf Spiele im neuen Jahr, fünf Niederlagen: Der FC Ingolstadt ist seit dem Jahreswechsel im freien Fall, auch Guerino Capretti konnte den steilen Abwärtstrend bislang nicht stoppen und verlor seine ersten beiden Spiele. Spätestens seit der 1:4-Pleite gegen Osnabrück befindet sich der FCI in der Schockstarre, der Aufstieg ist vorerst kein Thema mehr.

"Situation ist demoralisierend"

Zur Winterpause war beim FC Ingolstadt nach alles gut. Als Tabellenvierter befanden sich die Schanzer mitten im Aufstiegsrennen und belegten nur aufgrund der schlechten Tordifferenz nicht den Relegationsplatz. Selbst Rang zwei war nur zwei Zähler entfernt und damit in unmittelbarer Reichweite. Doch was seitdem passiert ist, damit haben wohl nicht mal die größten Pessimisten gerechnet. 1:2 gegen Aue, 3:4 in Elversberg, 0:1 in Bayreuth, 1:2 gegen Dortmund II und 1:4 gegen Osnabrück. Fünf Niederlagen in Folge haben den FC Ingolstadt auf den neunten Tabellenplatz abrutschen lassen, und aus zwei Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz wurden satte 13 Zähler. Allein gegenüber dem VfL Osnabrück hat der FCI 15 Punkte verloren, sodass die Lila-Weißen nun nicht mehr neun Zähler hinter, sondern sechs Punkte vor den Ingolstädtern liegen.

Der anvisierte Aufstieg ist daher vorerst kein Thema mehr, wie Pascal Testroet im "Donaukurier" mit klaren Worten deutlich macht: "Das ist doch lächerlich. Wir haben jetzt fünf Niederlagen in Folge und müssen erst mal wieder einen Punkt holen, möglichst drei, um aus dieser Lage rauszukommen. Die Situation ist demoralisierend, ganz, ganz großer Horror." Innerhalb weniger Wochen hat der FC Ingolstadt eine gute Ausgangsposition völlig verspielt.

"Das ist Kindergarten"

Das zeigte sich am Sonntag auch bei der Zuschauerzahl: Offiziell verirrten sich nur 3.514 Fans in den Audi-Sportpark. Darunter waren jedoch auch 374 Osnabrücker, und vermutlich waren nicht mal alle Dauerkarten-Inhaber vor Ort. Und die, die da waren, verließen das Stadion mit dem Schlusspfiff fluchtartig, nicht wenige waren bereits vor Spielende gegangen. Als die Mannschaft in die Kurve kam, waren dort nur noch ganz vereinzelt Fans anzutreffen. Die aktive Fanszene hatte ihre Sachen bereits nach dem vierten Gegentreffer zusammengepackt und auch den Support eingestellt.

Statt die Mannschaft zurück in den Aufstiegskampf zu führen, ist Capretti nach nur zwei Spielen im Amt nun vor allem als Psychologe gefragt. "Wir tun gut daran, uns erst mal in kleinen Schritten wieder Erfolgserlebnisse zu holen, mit gewonnen Zweikämpfen, gutem Pressing, Toren. Da müssen wir uns ranhangeln", sagte er am Sonntag. Zudem muss der 41-Jährige die Anfälligkeit bei Standards in den Griff bekommen. "Wir haben jetzt in den vergangenen beiden Spielen fünf Standard-Gegentore kassiert, das ist Kindergarten, so kann man kein Spiel gewinnen“, schimpfte Testroet. Am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Saarbrücken soll die Wende gelingen. Andernfalls würde die Schockstarre weiter anhalten.

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