FWK-Kapitän Neumann: "So können wir nicht nochmal auftreten"
Zum zweiten Mal hintereinander erkämpfen sich die Würzburger Kickers nach einem Rückstand im eigenen Stadion noch einen Punkt, können dabei aber gerade mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten nicht wirklich zufrieden sein. Kapitän Sebastian Neumann wurde bei "Telekom Sport" nach Abpfiff direkt und kritisierte offen die Einstellung einiger seiner Teamkollegen.
Schiele kritisiert erneuten Rückstand zur Pause
Viel Ballbesitz, aber keine Chancen. Stattdessen ein 0:2-Rückstand zur Halbzeit, weil man den Gegner in zwei Situationen quasi zum Toreschießen eingeladen hatte. So lässt sich die erste Halbzeit des Spiels zwischen den Würzburger Kickers und dem VfR Aalen aus Sicht des Heimteams in aller Kürze zusammenfassen, entsprechend bedient war Würzburgs Trainer Michael Schiele, der sich an seinem 40. Geburtstag einen anderen Spielverlauf gewünscht hatte: "Wir müssen auch mal mit einem zu Null in die Halbzeit gehen oder auch führen. Und wenn wir in Führung gehen, wird keine Mannschaft hier gegen uns gewinnen können", so Schiele auf der anschließenden Pressekonferenz, auf der er auch an das 1:1 gegen Zwickau zwei Wochen zuvor dachte, wo man ebenfalls einem Rückstand hinterhergelaufen war.
Fehler in der Defensive laden Aalen zum Toreschießen ein
Gegen den VfR Aalen, für den Schiele selber jahrelang als Profi, Scout und Co-Trainer gearbeitet hatte, fehlten seinem Team im ersten Spielabschnitt die Ideen in der Offensive, während sich seine Spieler in der Defensive zu viele Fehler erlaubten. Eine von Sebastian Schuppan unzureichend geklärte Hereingabe nutzte Luca Schnellbacher zunächst zum 1:0 (31.), bevor sich Matthias Morys viel zu einfach gegen Maximilian Ahlschwede durchsetzen konnte und noch vor dem Halbzeitpfiff auf 2:0 erhöhte (45.). Würzburg immerhin zeigte Moral, erzielte in der Schlussviertelstunde noch zwei Treffer und blieb damit im siebten Heimspiel hintereinander ohne Niederlage. Schlüsselfigur war im Schlussakt der Begegnung Kapitän Sebastian Neumann, der zunächst den Anschlusstreffer durch Orhan Ademi vorbereitete (76.) und anschließend sogar noch selber traf (85.).
Neumann: "Da müssen sich viele Spieler hinterfragen"
Bei "Telekom Sport" legte der Kapitän nach Abpfiff zudem noch einmal nach und kritisierte insbesondere die erste Halbzeit seines Teams, ohne die noch viel mehr drin gewesen wäre für die Würzburger. "Das geht so nicht, da müssen sich viele Spieler hinterfragen, ob sie wirklich von Anfang an da sind. Und ob sie alles auf dem Platz lassen und alles geben wollen für den Verein und für die Mannschaft, weil so können wir nicht nochmal auftreten", so die klaren Worte des 27-Jährigen, der bei "Kickers-TV" noch einmal nachlegte: "Ab der 75 Minute hat man vom spielerischen und vom Willen her gesehen, was wir können. Und genau das stell ich mir vor, aber über 90 Minuten und nicht nur über 15."
Aufgrund der Englischen Woche haben Neumanns Teamkollegen nun bereits am Dienstag die Möglichkeit zu zeigen, dass sie die Worte ihres Kapitäns vernommen haben und seine Forderung für den Verein auch auch umsetzen wollen. Dann geht es für Würzburg nämlich in Jena (19 Uhr) wieder um weitere Drittliga-Punkte.