Für CFC-Spiel: Jena lehnt Umzug nach Chemnitz ab
Geht es nach dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), soll am 31. Mai auch in Jena wieder der Ball rollen. Da professioneller Mannschaftssport in Thüringen zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlaubt sein wird, bot Gegner Chemnitz einen Tausch des Heimrechts an. Für den FCC scheint das jedoch keine Option zu sein.
FCC gegen "Heimspiel" in Chemnitz
Beim FC Carl Zeiss Jena stieß die Ansetzung des Liga-Neustarts für den 30. Mai auf strikte Ablehnung. Vereinsvertreter sprechen von einem "Alleingang" des DFB und unterstellen dem Dachverband ein "dreistes Vorgehen". Hintergrund: In Thüringen ist professioneller Mannschaftssport noch bis zum 5. Juni untersagt, eine angemessene Vorbereitung sei für den FCC daher nicht möglich. Ebenso wenig könne das vom DFB angedachte Heimspiel gegen den Chemnitzer FC im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld stattfinden.
Chemnitz bot den Thüringern daher umgehend einen Tausch des Heimrechts an. Der DFB griff den Vorstoß auf und fragte am Freitag offiziell beim CFC an. Ergebnis: Die Partie kann durchaus in Chemnitz ausgetragen werden, Jena müsste jedoch für die Stadionmiete in Höhe von 14.000 Euro aufkommen. Für den FCC keine Option. Laut einem "Bild"-Bericht lehnte Jena das Angebot vorerst ab – und muss sich nun nach einer Alternative umsehen. Offenbar kontaktierte der Verein bereits Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und bat um Unterstützung.
Jena plant Trainingslager in Leipzig
Die Stadt Jena lehnt eine Ausnahmeregelung weiterhin ab: "Selbst wenn der FC Carl Zeiss noch Chancen auf den Aufstieg hätte, wäre unser Vorgehen dasselbe", so Benjamin Koppe, Leiter des städtischen Krisenstabs, gegenüber der "Ostthüringer Zeitung". Das Gesundheitsamt habe das Hygienekonzept laut Koppe analysiert und sei dabei zu dem Schluss gekommen, dass diverse Punkte im Stadion derzeit nicht umsetzbar seien: "Die Stadt Jena wird auch nicht zusätzlich in die Aufrüstung investieren, weil in Kürze der Stadionbau beginnen soll." Das Vorgehen des DFB findet Koppe fraglich: "Ein DFB-Präsidium darf nicht Rechtsnormen in den Bundesländern ignorieren und zugleich Vereinen drohen. Die Regeln während einer Pandemie stellen Regierungen und Gesundheitsbehörden auf, nicht der DFB. Den Vorstoß sollten sich weder die Landespolitik noch die Klubs gefallen lassen."
Auch auf dem Trainingsplatz ist man in Jena noch weit von der Normalität entfernt. Erst seit vergangenem Montag kann die Mannschaft überhaupt wieder Übungen in Kleingruppen absolvieren, der Fitnessrückstand dürfte dementsprechend enorm sein. Laut der "OTZ" plant der FCC daher, noch an diesem Wochenende in ein Trainingslager in der Leipziger Sportschule umzuziehen. Ebenfalls an diesem Wochenende ist die erste offizielle Testreihe auf COVID-19 angedacht. Ein interner Test fiel negativ aus. Bringt auch die zweite Testreihe keine positiven Ergebnisse, darf der Klub ins Mannschaftstraining einsteigen. Anschließend bleiben allerdings nur noch wenige Tage, bis am Sonntag die Partie gegen Chemnitz stattfindet.