Fünf Fragen: Das erwartet uns am 25. Spieltag

Der Übergang in das letzte Saisondrittel steht allmählich bevor. Noch sind 42 Punkte zu vergeben. Mehr als die Hälfte davon benötigen die drei Kandidaten auf den Abstiegsplätzen, um überhaupt noch Hoffnung auf den Klassenerhalt schüren zu können. Denn nach den jüngsten Punktgewinnen der Teams, die über dem Strich stehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass alle dort befindlichen Mannschaften die 45-Punkte-Marke knacken können.

Der 25. Spieltag

Bewegung kann unterdessen ins obere Tabellendrittel kommen. So kann Hansa Rostock schon am Freitagabend mindestens über Nacht und vielleicht sogar eine Woche lang auf den begehrten dritten Tabellenplatz springen. Wie auch die Konkurrenz aus Paderborn, Magdeburg, Wiesbaden und Karlsruhe wird die Kogge auswärts antreten. Paderborn hat es im Übrigen mit dem SV Meppen zu tun, Magdeburg mit Bremen II und Wiesbaden mit Fortuna Köln. Machbare Aufgaben mit Stolpergefahr…

Frage 1: Klettert Hansa Rostock auf den Relegationsplatz?

Das hat man sich an der Ostsee hart erarbeitet: Am Freitagabend ist der Sprung auf den 3. Platz möglich. Voraussetzung wäre ein dreifacher Punktgewinn beim SC Preußen Münster, der Hansa Rostock im Hinspiel ein 1:1-Remis abgerungen hat. Auf Basis der vergangenen Spiele dürften die Norddeutschen auch als Favorit ins Rennen gehen. Bei der abermaligen Rückkehr von Pavel Dotchev an alte Wirkungsstätte wird dieser seine Mannschaft aber warnen, den Gegner nicht zu unterschätzen. Seine beiden Heimspiele in 2018 hat der SCP gewonnen. Der Aufwärtstrend wurde mit dem jüngsten 1:3 in Magdeburg aber gestoppt. Rostock verfügt unterdessen über den Rückenwind von gleich drei Erfolgen in Serie, zeigte sich gegen Würzburg äußerst effizient. Spielt so ein möglicher Aufsteiger? Ja.

Frage 2: Nimmt der 1. FC Magdeburg nun Kurs auf die 2. Bundesliga?

Im Umfeld des FCM kann dem Braten noch nicht ganz getraut werden. Ist durch den Erfolg am vergangenen Wochenende die Mini-Krise abgehakt, findet der Fußballclub zurück in den alten Trott? Klare Hinweise wird die Partie gegen Werder Bremen II geben, die im großen Weserstadion ausgetragen wird. Ein Vorgeschmack auf die Spielstätten, die in der kommenden Saison auf die Elbestädter warten? Hamburg, Köln, St. Pauli oder Dresden sind mögliche Gegner, auf sich die Magdeburger freuen dürften.

Zuvor aber wartet aber die Pflicht. Denn das Stadion wird am Samstag quasi ausschließlich von FCM-Anhängern gefüllt, ansonsten wird gähnende Leere herrschen. Eine allemal interessante Ausgangslage für Jens Härtel und Co. Gehofft wird unter anderem auf weitere Treffer von Christian Beck, der mit seinem traumhaften Seitfallzieher gegen Münster für ein echtes Sahnehäubchen gesorgt hatte. Bremen versucht sich derweil im mittlerweile 21. Spiel an einem Erfolgserlebnis. Zuletzt war man in Wiesbaden verdammt nah dran, verspielte aber einen 2:0-Vorsprung nach 88 Minuten noch. Schwer vorstellbar, dass gegen den Tabellenzweiten nun die Wende erfolgt…

Frage 3: Kann Carl Zeiss Jena von der Großaspacher Schwäche profitieren?

Erst einen Punkt hat Sonnenhof Großaspach in der Rückrunde gesammelt. Zuletzt setzte es eine deutliche Niederlage, ein 1:4 beim VfR Aalen. Sascha Hildmann ist nach einer bis dato ziemlich unproblematischen Saison damit erstmals als Krisenmanager gefordert, muss Ruhe ausstrahlen. Die tabellarische Situation ist entspannt genug, er sollte Panik verhindern können. Profitieren will nun aber Carl Zeiss Jena. Die Thüringer spielten vor allem in der zweiten Halbzeit gegen die Sportfreunde Lotte bockstark, der Ball wollte aber nicht über die Linie – das altbekannte Leid des Fußballs, 2:2 hieß es am Ende. Es bleibt bei neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze, eine wirklich gute Saisonleistung. Ein Sieg in Großaspach, der unter diesen Voraussetzungen gewiss nicht unwahrscheinlich ist, wäre ein absoluter Big Point im Hinblick auf den angestrebten, frühzeitigen Klassenerhalt.

Frage 4: Wer macht im Nachbarschaftsduell den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt?

Die Sportfreunde Lotte und der VfL Osnabrück pflegen eine immer noch ziemlich junge und ebenso harmlose Rivalität. Es ist eher ein schiedlich-friedliches Miteinander geworden zwischen dem aufstrebenden Dorfverein aus Lotte, der sich in dieser Spielzeit dem Chaos des Profifußballs erstmals munter hingegeben hat, und dem größeren VfL, der ungewohnt lange im Abstiegskampf "mitmischt". Das klare 6:1 gegen Chemnitz hat nun aufgezeigt, wohin die Reise gehen soll – nämlich so schnell wie möglich ins Mittelfeld.

Ein Stückchen weiter sind die Sportfreunde. Bei denen bezeichnete Stürmer Kevin Freiberger die Saison kürzlich als "langweilig". Diese Sorgen hätte manch anderer Klub gerne! Dabei sind die Lotter längst noch nicht durch. Zwischen bockstarken und ziemlich schwachen Auftritten liegt bei der Elf von Andreas Golombek aktuell nicht viel Spielraum. Gleiches gilt aber für den VfL Osnabrück. Wer sich die Punkte also schnappt? Das ist selbst für Experten ein absolutes Rätsel, die Tagesform wird entscheiden.

Frage 5: Wie geht Rot-Weiß Erfurt mit dem neuerlichen Chaos um?

Ein Punktabzug wurde bereits vorläufig ausgesprochen, ein zweiter könnte folgen – das Chaos um Rot-Weiß Erfurt nimmt wieder einmal Formen an. Dabei befindet sich RWE gerade jetzt in der wohl entscheidenden Phase, in der Siege Pflicht sind und eine neuerliche Pleitenserie den sportlichen Abstieg bedeuten würde. Das 1:0 in Paderborn hat viel, viel Auftrieb gegeben, nun kommt mit dem VfR Aalen ein ziemlich auswärtsschwaches Team ins Steigerwaldstadion. Stefan Emmerling ist auch jetzt als Mentalitätstrainer gefragt. Ihm obliegt es, dass die Mannschaft alle Störfeuer aus dem außersportlichen Bereich verdrängt. Sie muss am Sonntag den Grundstein legen für eine furiose Aufholjagd. Mindestens sieben Siege wird Erfurt aus den 14 Spielen nämlich benötigen. Eher noch mehr.

   

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