Heute im Ticker: Hansa in Frankfurt – Aalen gegen den Jahn
Ein Spiel steht schon Tage vor dem Beginn des 24. Spieltags eindeutig im Mittelpunkt: Das Aufeinandertreffen zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg. Erster gegen Zweiter, ein Duell zweier möglicher Aufsteiger. Dazu kommt die Schließung der Tageskassen aus Angst vor unerwünschten randalierenden Besuchern – diese Partie überlagert (fast) alles. Wir wollen jedoch auch die übrigen Partien vom Wochenende entsprechend würdigen! In einigen Stadien steht gar nicht mal so wenig auf dem Spiel.
Der 24. Spieltag
Blicken wir beispielsweise auf den VfL Osnabrück, der sich in einer kleinen Krise befindet und schon am Freitagabend die U23 von Werder Bremen empfängt, eine unangenehme Aufgabe. Blicken wir auf den Halleschen FC, der für ein Spitzenteam schlichtweg viel zu wenig Tore erzielt und zudem seit drei Spielen sieglos ist. Blicken wir auf den SC Paderborn, der ebenso schon am Freitag gegen den SV Wehen Wiesbaden ein richtungsweisendes Spiel erwartet – zeigt der Trend wieder nach oben oder müssen die Ostwestfalen wieder Zeit im Abstiegskampf einplanen? Schlussendlich runden wir die Vorschau mit dem Duell des FSV Zwickau und Holstein Kiel ab, in dem beide Teams gute Gründe besitzen, alles für die drei Zähler zu geben…
Frage 1: Wer holt sich das Spitzenspiel am Niederrhein?
Der Erste trifft auf den Zweiten! Duisburg empfängt Magdeburg, der Rhein trifft auf die Elbe. Sowohl geographisch als auch tabellarisch scheinen die Fronten geklärt: Duisburg ist Deutschlands Nummer Eins in der 3. Liga, der Rhein ist Deutschlands längster Fluss. Aber zumindest in den anstehenden 90 Minuten will der 1. FC Magdeburg dem Zweitliga-Absteiger ein Beinchen stellen – und so möglicherweise selbst die Aussichten auf einen Aufstieg, so fern das Ziel noch klingen mag, ein wenig vergrößern. Für den FCM spricht, dass Christian Beck rechtzeitig seine Form zurückgefunden hat. Gegen ihn, dass wohl Felix Schiller weiterhin ausfällt. Ansonsten dürften beide Teams ihre stärkste Elf aufbieten: Alle Zutaten für ein richtig starkes Spitzenspiel sind bereits beigemischt.
Frage 2: Kämpft sich der VfL Osnabrück zurück in die Spur?
Im Aufstiegskampf mit von der Partie ist auch der VfL Osnabrück, der allerdings seit einigen Wochen schwächelt und nur einen Zähler aus den letzten drei Spielen einheimsen konnte. Nun fordert Trainer Joe Enochs öffentlich eine Reaktion seiner Spieler auf das deutliche 0:3 beim 1. FC Magdeburg, das für erste Kritik sorgte. Gleichzeitig brandete in den sozialen Netzwerken jedoch wiederum Unmut über die Erwartungshaltung der Osnabrücker Anhängerschaft auf. Man befinde sich schließlich immer noch im Rennen um die oberen Plätze und sollte nicht gleich drastische Konsequenzen fordern, wurde argumentiert. Klar ist aber: Gegen die Reserve von Werder Bremen, gegen die die Lila-Weißen seit dem 2:4 in der Hinrunde noch eine Rechnung offen haben, muss ein überzeugender Erfolg her. Sonst wächst die Kritik weiter – und Osnabrück droht, in einer entscheidenden Phase der Spielzeit etwas auf der Strecke zu bleiben.
Frage 3: Paderborn und Wiesbaden treffen aufeinander – wer zieht wen ins Abstiegsrennen?
Ein Sieg, ein Remis, zwei Niederlagen – den Auftakt in die Rückserie hatte man sich beim SC Paderborn etwas anders vorgestellt. In Bremen trat ein stark ersatzgeschwächter SCP an, der sich dennoch ärgern musste: Zlatko Dedic vergab einen Foulelfmeter in der ersten Halbzeit, der der Begegnung eine völlig neue Wendung hätte geben können. So muss sich Paderborn weiterhin mit 28 Punkten und einem schwachen Torverhältnis begnügen – die Realität lautet Abstiegskampf. Davon können sich die Ostwestfalen gegen den SV Wehen Wiesbaden jedoch umgehend wieder befreien, ein Heimsieg würde das Polster nach unten vergrößern. Leicht ist die Aufgabe nicht, denn nach dem Trainerwechsel hin zu Rüdiger Rehm hat der SVWW neue Kräfte getankt und sich mit einem 3:0-Erfolg über den FSV Zwickau Luft verschafft. Gewinnt Wiesbaden, könnten die Hessen wiederum Paderborn tiefer in den Sumpf ziehen – was für eine heikle Ausgangslage am Freitagabend.
Frage 4: Schießt sich der Hallesche FC mit Toren aus der Mini-Krise?
Drei Spiele ist der HFC nun sieglos, mehrere Gelegenheiten auf den zweiten Tabellenplatz wurden vertan. Schon beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass es allen voran an den eigens erzielten Toren hapert: 23 Treffer sind nach ebenso vielen Spieltagen viel zu wenig. Selbst Wiesbaden und Zwickau, die aktuell zwei Abstiegsränge belegen, sind torgefährlicher unterwegs. Mangelt es am Erspielen von Möglichkeiten oder an der Verwertung? Bei der 0:1-Pleite gegen Hansa Rostock war es eindeutig Letzteres, dort hätten beide Mannschaften mehrere Treffer erzielen können. Ist Großaspach nun ein leichtes Los? Bis zum letzten Spieltag wies die SGS die beste Auswärts-Defensive der ganzen 3. Liga auf. Preußen Münster zeigte jedoch mit einem 3:0-Erfolg, dass der Dorfklub verwundbar ist. Die Chancen für einen souveränen Heimsieg von Halle stehen nicht schlecht, zumal die Schwaben auf mindestens neun Spieler verzichten müssen.
Frage 5: Klettert Holstein Kiel in Zwickau weiter nach oben?
Ob für Zwickau oder für Kiel – die drei zu verteilenden Punkte sind für beide Kontrahenten höchst wichtig, um die eigens gesteckten Ziele weiter verfolgen zu können. Holstein Kiel möchte im Aufstiegsrennen ein ordentliches Wörtchen mitreden, Zwickau will einfach nur irgendwie über dem Strich stehen. Ein 0:3 beim direkten Konkurrenten aus Wiesbaden tut da doppelt weh. Störche oder Schwäne, wer hält sich über Wasser? Viel spricht für Kiel, die mit einem 5:1-Erfolg über Fortuna Köln mächtig Selbstvertrauen tankten und zudem noch ein Nachholspiel bei den Sportfreunden Lotte in der Hinterhand besitzen. Weil der FSV jedoch zuhause überdurchschnittlich spielt und Kiel auf fremdem Platz erst zwei Spiele für sich entscheiden konnte, ist das letzte Wort in Westsachsen noch nicht gesprochen. Schon ein Punkt würde der Elf von Thorsten Ziegner im Keller weiterhelfen, um diesen wird Rot-Weiß erbittert kämpfen.