Frust beim SV Waldhof: "Fühlt sich scheiße an"

Bis kurz vor Schluss sah der SV Waldhof Mannheim beim FC Bayern II trotz Unterzahl wie der Sieger aus, dann schlug ausgerechnet Aufstiegsheld Timo Kern in der Nachspielzeit zu. Entsprechend groß war der Frust beim Waldhof.

Ausgerechnet Timo Kern

Zwei Punkte verlor der SV Waldhof Mannheim in der Nachspielzeit, als ausgerechnet Timo Kern zum 2:2-Ausgleich nach einem Eckball traf. Der Aufstiegsheld traf seinen ehemaligen Klub damit ganz empfindlich, denn zuvor hatte Mannheim einen Kraftakt geleistet. "Es sind verlorene Punkte, aber auf der anderen Seite haben wir einen Rückstand aufgeholt und in Unterzahl die Führung gemacht. Deswegen kann man auch positive Dinge mitnehmen", erklärte SVW-Kapitän Kevin Conrad nach Abpfiff im Vereins-TV, betonte aber auch in aller Deutlichkeit: "Jetzt gerade fühlt es sich erstmal scheiße an."

Ähnlich sah es auch Trainer Bernhard Trares, der ein 2:2-Unentschieden vor der Partie akzeptiert hätte. "Die Bayern haben die erste halbe Stunde dominiert. Sie haben ein starkes Positionsspiel gehabt und wir haben wenig Zweikämpfe bekommen. Letztlich sind sie verdient in Führung gegangen", stellte der Fußballlehrer seinem Gegner ein gutes Zeugnis aus. Doch danach kamen die Mannheimer ins Spiel, hätten per Elfmeter schon im ersten Abschnitt ausgleichen können – doch Bayern-Keeper Früchtl parierte den Schuss von Diring nach 41 Minuten.

"Eine ganz unangenehme Situation"

Nach dem Seitenwechsel traf Schultz erst zum Ausgleich (59.), ehe Bouziane die zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl spielenden Mannheimer (Christiansen sah Gelb-Rot) sogar in Führung brachte: "Dann machen wir das 2:1 und wollen das verteidigen, ist ja klar", erklärte Trares in der Pressekonferenz nach der Partie. Dass das Spiel dadurch in den letzten Minuten ruppiger wurde, sei abzusehen gewesen. Dennoch fand der Mannheimer Coach: "Wir haben viele gelbe Karten gesehen obwohl es zwei Mannschaften waren, die nicht über den Kampf kommen."

Dass am Ende dann ausgerechnet Ex-Waldhöfer Timo Kern, der im Sommer vom Südwest-Aufsteiger zum FC Bayern wechselte, für den Last-Minute-Gegentreffer, hatte seine eigene Würze. "Timo Kern ist ein Momentspieler, das hat ihn letztes Jahr bei uns auch ausgemacht. Er hat keinen Wackelfuß", lobte Trares seinen ehemaligen Schützling und auch Ex-Mitspieler Conrad musste zugeben: "Für mich persönlich war es eine ganz unangenehme Situation, weil ich für ihn zugeteilt war. Aber man muss ihn auch loben, wie er sich freigelaufen hat." Die Quittung folgte, sodass am Ende ein leistungsgerechtes Remis auf dem Papier steht und beide Mannschaften im gesicherten Mittelfeld verbleiben. Dennoch wartet Mannheim nun seit vier Partien auf einen Sieg. Den nächsten Anlauf, um die Erfolgsspur zurückzukehren, kann der Waldhof am Samstag im Heimspiel gegen Unterhaching nehmen.

   
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