FCK: Zuschlag für Gruppe der regionalen Investoren

Die Würfel beim 1. FC Kaiserslautern sind gefallen: Im Rahmen einer Sitzung am Mittwoch entschied sich der Gläubigerausschuss dafür, das Angebot der regionalen Investoren um die Unternehmer Klaus Dienes (Kaiserslautern) und Giuseppe Nardi (Homburg) anzunehmen. Das Angebot der "Dubai-Gruppe" um Horst Peter Petersen ließ dagegen zu viele Fragen offen.

"Wirtschaftliche beste Basis"

Wie der FCK mitteilte, habe der Gläubigerausschuss den eigenverwaltenden Geschäftsführer, Soeren Oliver Voigt, damit beauftragt, den Investoren-Vertrag mit der Gruppe der regionalen Investoren final zu verhandeln und abzuschließen. Dieser Vertrag soll eine "unabdingbare Grundlage für den Insolvenzplan" schaffen, der mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens dem zuständigen Amtsgericht vorgelegt werden muss. In dem Angebot der regionalen Investorengruppe sehen die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses "die wirtschaftliche beste Basis für eine nachhaltig belastbare Zukunft des Vereins". Das Angebot garantierte "eine große Nachvollziehbarkeit", so Sachwalter Andreas Kleinschmidt. "Es sind Investoren aus der Region, die den Verein kennen und auch schon unter Beweis gestellt haben, dass sie sich engagieren können und wollen."

Nach Angaben von Voigt sollen die Mitglieder des Ausschusses einstimmig festgestellt haben, dass "ausschließlich die Gruppe der regionalen Investoren die Vorgaben zu Bonitätsprüfung, zu Geldwäsche, zu Compliance sowie zu den Regularien und Statuten des DFB und der Satzung des FCK erfüllen konnte". Heißt: Beim Angebot der "Dubai-Gruppe" waren die entsprechenden Voraussetzungen im Hinblick auf die Transaktionssicherheit offenbar nicht gegeben. Zudem habe die Offerte zu viele Fragen offengelassen, so Kleinschmidt.

Aus Sicht des Sachwalters sei nun die "erste Hürde für eine bessere Zukunft" genommen worden. Zumal das Angebot der Regionalen Raum für weitere Investoren in der Zukunft lasse. Flavio Becca, über dessen Einstieg vor einem Jahr diskutiert wurde, sei laut Beiratsvorsitzender Dr. Markus Merk aber "überhaupt kein Thema". 

Acht Millionen Euro?

Generalbevollmächtigter Dirk Eichelbaum ergänzt: "Die heutige Entscheidung des vorläufigen Gläubigerausschusses als zentralem Gremium im vorläufigen Insolvenzverfahren verschafft uns die für die nächsten Schritte dringend gebotene Transaktionssicherheit." Man habe nun die Chance, den Insolvenzplan fristgerecht bei Gericht einzureichen. "Mit der Eröffnung des Verfahrens kann das zuständige Amtsgericht dann den Termin für die Gläubigerversammlung festlegen, die über die Annahme des Insolvenzplans zu entscheiden hat."

Voraussetzung ist, dass die Gläubiger auf einer Großteil ihrer Forderungen verzichten – im Raum stehen 90 Prozent. Aktuell plagen den Klub rund 24 Millionen Euro Verbindlichkeiten, allein für die kommende Saison sollen rund zehn Millionen Euro fehlen. Wie viel Geld die Gruppe in den Verein investieren und wie viele Anteile sie im Gegenzug erhalten wird, ist noch nicht bekannt – zuletzt war von acht Millionen Euro die Rede. 

Das Insolvenzverfahren soll derweil wie geplant am 1. September eröffnet werden. Anschließend muss der FCK bis zum 31. Oktober beim DFB die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweisen. "Danach wollen wir Lösungen für die nächsten Jahre finden. Wir werden die Gespräche weiterführen und sind sehr zuversichtlich, dass wir die nächsten Schritte gehen und in den nächsten Wochen und Monaten Ergebnisse präsentieren werden", so Voigt. "Wir haben sportliche Ziele, die wir erreichen wollen. Dazu gehört es, so schnell wie möglich die 3. Liga zu verlassen." Damit das gelingt, will der FCK seine Leistungsträger halten: "Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind wir nicht verpflichtet, Spieler zu verkaufen."

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