FCI bleibt eine Heimmacht: "Haben uns bravourös gewehrt"
Im bayrischen Nachbarschaftsduell mit Türkgücü München zog der FC Ingolstadt am Montagabend den 15. Saisonsieg und schob sich wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor. Die Schanzer zeichnen sich weiterhin durch eine unvergleichliche Effizienz aus, wenngleich ein strittiger Handelfmeter dieses Mal entscheidend war. Außerdem bereitete die Kaderbreite den Akteuren Freude.
Minimalistische Siegesserie
Wer zwischen der 15. und 18. Spielminute kurz ein Päuschen bei der Partie zwischen Ingolstadt und Türkgücü einlegte, der verpasste direkt zwei Tore – eines auf beiden Seiten. "Besonders schön finde ich, dass wir durch eine Standardsituation in Führung gegangen sind", lobte Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke das Zustandekommen des Führungstreffers durch Marc Stendera und Tobias Schröck. Im Gegenzug fiel der Ausgleich, was Kotzke wiederum ärgerte: "Hier müssen wir uns an die eigene Nase fassen, da die Zuteilung leider nicht gestimmt hat." Aber der FCI wäre in dieser Saison wohl nicht Zweitplatzierter, wenn sie nicht mit effizienter Spielweise auftrumpfen könnte.
Den 15. Saisonsieg holte Stefan Kutschke mit einem Treffer vom Punkt, es sollte bereits der zehnte Sieg mit nur einem Tor Differenz werden. Vorausgegangen war ein Handelfmeter, der gegen Maxime Awoudja trotz Wegdrehens ausgesprochen wurde. Selbst FCI-Cheftrainer Thomas Oral kommentierte am Mikrofon von "Magenta Sport": "Ich kann heutzutage nicht mehr beurteilen, was Hand ist und was nicht. Wenn es der Schiri pfeift, dann wird es wohl Hand gewesen sein." Für liga3-online.de-Experte Babak Rafati war die Entscheidung korrekt: "Der Arm ist nicht angelegt, sodass man nicht von einer natürlichen Haltung sprechen kann und damit ein strafbares Handspiel (Vergrößerung der Körperfläche) vorliegt." Kutschke verwandelte seinen vierten Elfmeter in dieser Saison und brachte den FCI auf die Siegesstraße, was den Klub wieder direkt hinter Dresden brachte. Oral blieb vorsichtig: "Ich glaube nicht, dass nur Dresden der Endgegner ist."
"Einfach harte Arbeit"
Mit 50 Punkten aus 26 Spielen haben die Schanzer ihren Vorjahreswert bereits um neun Punkte übertroffen. Zugrunde liegt dafür vor allem eine Heimbilanz mit rund 2,46 Punkten pro Partie. "Es ist natürlich super, wenn wir zuhause so stark und dominant auftreten. Das ist einfach harte Arbeit und es ist schön, dass es klappt", freute sich Torschütze Schröck über die starke Ausbeute, die sich die Schanzer derzeit im Audi Sportpark holen. Dass der Innenverteidiger erstmals nach 33 Spielen selbst traf, war dabei Nebensache: "33 Spiele hört sich viel an, aber ich bin auch Verteidiger. Wenn der Ball mal so kommt, dann muss ich ihn auch reinköpfen."
Mehr Freude entstand da schon durch die Kaderbreite, denn Ingolstadt kann derzeit in einer schwierigen Drittliga-Saison mit vielen Terminen munter ohne Qualitätsverlust durchwechseln, was beispielsweise Angreifer Fatih Kaya nach der Partie lobte. "Wir haben eine Bomben-Breite im Kader", erklärte der Stürmer und versicherte: "Jeder pusht und motiviert, und es ist ein gutes Gefühl für jeden Einzelnen auf dem Feld, wenn er weiß: Hinter mir stehen die Jungs." Dass dann relativ viel Unruhe von außen durch die gegnerische Bank in das bayrische Nachbarschaftsduell gebracht wurde, ging trotz mehrfacher Ermahnung seitens der Ingolstädter fast schon unter. Oral nahm es sportlich: "Der Gegner wollte unbedingt, aber dagegen haben wir uns bravourös gewehrt." Nun steht für die Schanzer das Auswärtsspiel in Wiesbaden an (Samstag, 14 Uhr).