"Enttäuschung überwiegt": Waldhof hadert mit verpasstem Derbysieg

Im Derby mit dem 1. FC Saarbrücken erzielte der SV Waldhof Mannheim die Führung in der Schlussphase. Letztendlich konnte die Mannschaft von Rüdiger Rehm das Ergebnis jedoch nicht über die Zeit retten. Ohnehin plädierte der Cheftrainer auf ein gerechtes Unentschieden, nachdem die Kurpfälzer eine schwache erste Halbzeit im weiteren Spielverlauf korrigierten.
"Haben unsere Fans unbedingt gebraucht"
Jesaja Herrmann erzielte seinen zweiten Saisontreffer, indem er knapp vor der Strafraumkante einfach mal auf das Tor schoss. Diese Anweisung hatte er am frühen morgen noch von Cheftrainer Rüdiger Rehm erhalten, weil "der dann fast immer drin" sei. Ein bisschen rutschte Herrmann der Schuss zwar über den Schlappen, doch gerade das machte die Mannheimer Führung in der Schlussphase unhaltbar. Trotzdem jubelte der Waldhof am Ende nicht, denn der 1. FC Saarbrücken schlug noch später zu. "Wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich bekommst, dann überwiegt immer kurz die Enttäuschung", so Rehm, der den Gegentreffer in der 88. Spielminute sah.
Das Derby endete somit Remis – was nach der ersten Hälfte durchaus ein dankbares Ergebnis für den Waldhof gewesen wäre. "Das 0:0 zur Pause war sicherlich etwas glücklich für uns", hielt auch Rehm fest, dass die Halbzeit klar an den Gegner aus Saarbrücken ging. "Es war eine sehr geile Atmosphäre, ein tolles Drumherum heute. Wir haben unsere Fans unbedingt gebraucht, um in das Spiel zu kommen", bedankte sich der SVW-Coach für die Unterstützung der mitgereisten Anhänger. "Zum Glück haben wir diese unermüdliche Bande hinter uns." Auf dem Rasen gab das Durchhaltevermögen für die Mannheimer.
Rehm plädiert auf gerechtes Remis
So konnten sich die Kurpfälzer am Ende "einen Tick mehr ärgern", wie sich Rehm festlegte. Zum Zeitpunkt, als die Führung fiel, sei das Tor für die Mannheimer immerhin nicht mehr gänzlich unverdient gewesen. "Wir hatten dann das Momentum auf unserer Seite und wollten durchziehen", hatte der Cheftrainer auch an den Sieg geglaubt. Aber es kam, wie es Rehm vermutete. "Hier in Saarbrücken brennt immer der Baum zum Schluss. Der FCS hat wieder zugeschlagen", ergänzte der 44-Jährige am Mikrofon von "MagentaSport".
Letztendlich sei das Ergebnis gerecht, weil der SVW erst in der zweiten Hälfte richtig in die Partie kam. "Wir haben aus unseren Situationen zu wenig Torchancen kreiert, da müssen wir an der eigenen Nase anfangen", so Rehm nach Spielschluss. In der kommenden Partie will der Cheftrainer mit seinem Team dann wieder verbessert auftreten. Dann möglicherweise aber ohne Madéno Albenas, der in der 29. Spielminute verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Eine Diagnose steht noch aus.