Energie Cottbus: Neustart in Liga drei ist bislang geglückt

Der 26. April dieses Jahres stellt einen der schwärzesten Tage der Vereinsgeschichte des FC Energie Cottbus dar. Nach einer 1:3-Niederlage beim FSV Frankfurt standen die Lausitzer bereits am 32. Spieltag als erster Absteiger aus der 2. Bundesliga fest. Erstmals seit 17 Jahren spielt der ehemalige Erstligist nicht in der Bundesliga. In der Sommerpause stellte sich der Verein komplett neu auf: 25 Spieler verließen das Team, 22 neue Spieler, größtenteils aus der eigenen Jugend oder unterklassigen Mannschaften, kamen neu hinzu. Mit Stefan Krämer steht zudem ein neuer Trainer an der Seitenlinie, Roland Benschneider zieht als Sportdirektor die Fäden im Hintergrund.

Großer Pokal-Abend gegen den HSV ohne Happy End

Die erste Drittliga-Saison des FCE begann mit vielen Fragezeichen. Wo war die Mannschaft qualitativ im Ligavergleich einzuordnen, greifen die Mechanismen in den Verteidigung, Mittelfeld und Angriff bereits? Ein Großteil der Konkurrenz konnte auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, ein klarer Nachteil für Energie. Am 26. Juli um 18 Uhr eröffnete der DFB-Pokal-Finalist von 1997 die Saison beim VfL Osnabrück. Nicht der leichteste Gegner, dennoch wurde die rund 500 Kilometer lange Heimreise durch einen 3:1-Sieg mit drei Punkten im Gepäck angetreten – Der Start war geglückt. Die Ernüchterung folgte eine Woche später, als Dynamo Dresden im heimischen Stadion empfangen wurde. Letztlich verdient gingen die Sachsen mit 3:1 als Sieger vom Platz. Doch es sollte bislang die einzige Niederlage der Cottbuser in sieben Partien bleiben. Es folgten Duelle bei Preußen Münster und gegen Rot-Weiß Erfurt, die jeweils 0:0 endeten. Auf die Defensive war größtenteils Verlass, doch wurde deutlich, dass zu wenig Gefahr von der Offensive ausging. Eine Woche später stand beim Erstrunden-Spiel des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV ein Highlight für Spieler und Fans auf dem Programm. Durch hervorragenden Einsatz und den unbedingten Willen, die Sensation schaffen zu können, erkämpfte sich die Mannschaft trotz eines zwischenzeitlichen Rückstands ein 2:2. Im Elfmeterschießen versagten jedoch die Nerven, das Aus in Runde eins war besiegelt, dennoch konnte aus diesem ungleichen Duell viel Selbstvertrauen gewonnen werden.

Trainer Stefan Krämer zeigt sich zufrieden

Auch in den kommenden beiden Ligaspielen bei Holstein Kiel und den SV Wehen Wiesbaden blieb das Team von Stefan Krämer ohne Gegentor, schaffte es jedoch, wieder Tore zu erzielen. Unterm Strich standen sechs Punkte gegen zwei unangenehme Gegner zu Buche. Die Spielideen des Trainers schienen langsam zu fruchten, das Team machte einen gefestigteren Eindruck. Auch beim siebten, dem bis dahin letzten Auftritt der Cottbuser, wurde ein Punkt geholt. Vom Rückstand beim SSV Jahn Regensburg ließ sich die Mannschaft nicht verunsichern und holte noch einen Punkt (1:1). "Hätte mir vor dem Kiel-Spiel einer angeboten, dass wir 7 Punkte aus der englischen Woche mitnehmen, hätte ich sofort unterschrieben", zeigte sich Krämer mit der Ausbeute zufrieden.

So liegen die Cottbuser vor dem neunten Spieltag mit zwölf Punkten aus sieben Partien auf dem sechsten Rang, die Spitzenplätze sind in Reichweite. Am Samstag ist der fünfmalige Landespokal-Sieger bei der U23 des FSV Mainz 05 zu Gast. “Mich interessiert nur Mainz. Ich habe es bereits mehrfach gesagt, dass mich die Tabelle zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert", tritt der Trainer vor dem Duell jedoch auf die Euphoriebremse, um die Erwartungen und Hoffnungen nicht weiter anwachsen zu lassen.

FOTO: Christiane Weiland

   

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