Eintracht Braunschweig plant mit 14-Millionen-Euro-Etat
Der Abstieg von Eintracht Braunschweig ist besiegelt, die Trennung von Trainer Torsten Lieberknecht ebenso. Die Führungsetage der Löwen versuchte im Zuge einer Pressekonferenz am Dienstag erste Antworten zur kommenden Saison zu liefern.
Die Suche nach Gründen
"Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass wir über so etwas reden müssen. Das ist eine wirkliche Zäsur", leitete der Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Ebel die Pressekonferenz des Zweitliga-Absteigers ein. Obwohl die sportliche Leitung des BTSV die "Ernsthaftigkeit der Lage" bereits "zur Winterpause realisiert" hatte, konnten die Löwen den Abstieg nicht mehr abwenden: "Dieses Zusammenfallen an den letzten drei Spieltagen haben wir so nicht erwartet", erklärte Ebel. "Die Erklärungen von Torsten, die wir so teilen, beinhalten auch die Verletzungen von Leistungsträgern, die wir in dieser Form noch nicht hatten."
Die Ausfälle hätten auch dazu geführt, dass die Hierarchie der Mannschaft auseinander fiel. Dazu sei "der gedankliche Umschwung nach der verlorenen Relegation von Aufstieg zu Abstieg nicht gelungen." In der letzten Phase hätten die ausbleibenden Siege das Selbstbewusstsein der Mannschaft zusätzlich geschwächt. "Aber diese dramatische Wendung hat uns kalt erwischt", gab der konsternierte Aufsichtsratsvorsitzende zu Protokoll.
Der Plan für die 3. Liga
Doch der Weg zurück in die 2. Bundesliga ist weit. Geschäftsführer Oliver Voigt betonte, dass man im laufenden Geschäftsjahr mit circa 40 Millionen Euro Umsatz wirtschaftete. In der 3. Liga plant die Eintracht demnach mit einem Gesamtetat von "nur" noch 14 Millionen Euro. Allein die Einnahmen aus den TV- und Vermarktungserlösen sinken von 14 auf 1,28 Millionen Euro – ein bedeutender Einschnitt, weswegen sich Voigt zeitnah an die Sponsoren wenden möchte. "Wir wollen eine Aufbruchsstimmung erzeugen".
Weitere Fragen stellen sich im sportlichen Bereich. Dieser liegt weiterhin in der Hand von Sportdirektor Marc Arnold, dem Ebel volles Vertrauen für die kommenden Aufgaben aussprach. Die erste besteht in der Klärung der Trainerfrage: "Innerhalb der nächsten vierzehn Tage“, so Arnold, wolle man einen neuen Trainer präsentieren – als Kandidaten werden momentan Alexander Nouri und Ismail Atalan gehandelt.
Drittliga-Verträge haben laut Ebel "alle Spieler, die wir für eine Ablöse geholt haben." Mit allen anderen wolle Arnold in den kommenden Tagen Gespräche zu einer möglichen Fortsetzung der Arbeit führen. Bislang hat nur Salim Khelifi deutlich geäußert, den Verein verlassen zu wollen. Dennoch deutet sich ein personeller Umbruch für den Neuanfang in der 3. Liga an.