"Einfach geisteskrank": Diring lobt die Fans
Als einzige Mannschaft der Liga hat der SV Waldhof Mannheim bislang keine Niederlage zu beklagen, aber auch keinen Sieg gefeiert: Zwei Unentschieden stehen für den Liga-Neuling zu Buche. Dabei agierten die Mannheimer gegen Meppen fast 70 Minuten in Überzahl, einen Dosenöffner fand Bernhard Trares aber nicht. Diring lobte derweil die Fans.
"Das ist das Niveau der 3. Liga"
Waldhof-Trainer Bernhard Trares hatte in der Pressekonferenz nach dem ersten Heimspiel der Mannheimer keinen Zweifel daran, dass der Gegner aus dem Emsland besser in die Partie gekommen war. "Meppen hat uns gut angelaufen, hat viele Zweikämpfe gewonnen und wir waren in unserer Passsicherheit noch nicht da", stellte der 53-Jährige realistisch fest und "trotz allem haben wir da schon die Chance gehabt." Dem Liga-Neuling fällt einzig das Toreschießen schwer. "Es ist nicht mehr, wie in der Regionalliga. Da hast du sechs, sieben Chancen und hier jetzt nur noch zwei oder drei", erkannte auch Mittelfeldspieler Dorian Diring die Anpassungsschwierigkeiten, die beim Waldhof vorhanden waren. "Das ist das Niveau der 3. Liga, das merkt man", fuhr Diring fort, der selbst die größte Chance liegen ließ. "Wir müssen uns einfach verbessern, immerhin sind wir jetzt auch dabei."
Imponierend waren für den 27-jährigen Franzosen die Fans, die erstmals seit 16 Jahren einen Heimauftritt ihrer Mannschaft im Profifußball erleben durften. Eine gewaltige Choreographie (Video unten) schmückte die Rückkehr des SVW. "Unsere Fans haben was geleistet, was die machen, ist einfach geisteskrank. Wenn wir liefern, wie die liefern, können wir eine gute Saison spielen", zeigte sich Diring wahrlich beeindruckt. 8.527 Zuschauer lockte die Partie am Samstag ins Carl-Benz-Stadion.
Trares fehlt der Dosenöffner
Zwei Punkte haben die Mannheimer nun schon gesammelt, gerne hätte es nach fast 70 Minuten in Überzahl aus Sicht von Abwehrspieler Jan Hendrik Marx auch mehr sein dürfen: "Wir wollten das erste Saisonspiel zuhause gewinnen, das haben wir nicht geschafft", betonte der Rechtsverteidiger, dass sich durchaus Chancen ausgerechnet wurden. Das lag aber nicht am Mannheimer Unvermögen, sondern auch an dem Meppener Beton im Abwehrverbund. Trotzdem hielt Marx fest: "Es ist immer was möglich, Meppen hat natürlich versucht eng zu machen hinten, dass wir keine Räume haben. Im Endeffekt sind wir nicht belohnt worden."
Am Mittwoch (19 Uhr) wird der SVW dann in Magdeburg gefordert sein. "So langsam wird es Zeit für den ersten Dreier", zeigte sich Marx optimistisch und betonte, dass man natürlich auch beim Zweitliga-Absteiger gewinne wolle. Fußballlehrer Bernhard Trares ging die Sache vorsichtiger an: "Wir müssen aufpassen, dass wir nächstes Mal nicht euphorisch zu sehr öffnen, um das Tor zu machen." Gegen Meppen habe dem 53-Jährigen der "Dosenöffner" gefehlt, obwohl er "drei, vier Topchancen" gesehen hatte. "Daraus brauchst du dann aber auch das Tor", zeigte sich Trares kritisch. In zwei Tagen kann es seine Mannschaft besser machen.
Die Choreo im Video: