"Einfach ein tolles Spiel": Janßens Erfolgsserie hält
Drei von vier Spielen verlor Viktoria-Cheftrainer Olaf Janßen bei seinem Einstand, doch es blieben die einzigen Niederlagen des Rückkehrers an der Seitenlinie. Das 2:2-Remis am Freitagabend gegen Verl war bereits die neunte Partie in Folge, in der die Kölner nicht als Verlierer vom Platz gingen. Janßen war stolz, aber die Mannschaft enttäuscht.
Janßen sieht die beste Halbzeit
Es lief bereits die Nachspielzeit, als Marcel Risse von einem katastrophalen Fehlpass der Verler profitierte und alleine auf SCV-Keeper Till Brinkmann zulief. Der Torhüter blockte, Risse bekam die zweite Chance und scheiterte auf der Linie an einem Verler Verteidiger. "Wenn du eine 1000-prozentige Chance in der 91. Minute hast, dann tut es einfach weh, das ist klar", erklärte Cheftrainer Olaf Janßen nach Abpfiff – und was nach großer Enttäuschung klang, brachte jedoch ein breites Lächeln mit sich. Janßen klärte auf: "Aber mein Gott, wie die Jungs jede Woche die DNA annehmen und es zusammen machen, dann bin ich schon stolz."
Das 2:2-Unentschieden gegen den SC Verl war bereits das neunte Spiel ohne Niederlage für die Viktoria, die Anfang März noch auf dem 18. Tabellenplatz rangierte. Am Freitag stellten die Kölner ihr Punktekonto auf 48 Zähler, mit dem Abstieg haben sie längst nichts mehr zu tun. Das Team konnte befreit aufspielen. "Die erste Halbzeit war die Beste, seit ich hier bin", fügte Janßen am Mikrofon von "MagentaSport" hinzu, was er während der Partie beobachtet hatte. Beispielsweise den schön herausgespielten Führungstreffer, dem die Idee von Patrick Koronkiewicz vorausging. "Der wusste selber noch nicht, dass er solche Bälle spielen kann", spaßte Kapitän Mike Wunderlich über den eröffnenden Querpass beim erfolgreichen Standard.
"Normalerweise wackelt man dann"
Die Harmonie im Kölner Team ist der Grundsteil für die aktuelle Erfolgsserie. "Es fühlt sich für die Jungs nicht wie Arbeit an, sie kommen mit Freude zum Training", freute sich Janßen über die neue Leichtigkeit in der Domstadt. Bei dieser Art und Weise konnte der Fußballlehrer auch über Schwierigkeiten hinwegsehen: "Verl spielt mutig, das ist schwer zu verteidigen und man muss einen hohen Aufwand betreiben. Das konnten wir nicht über 90 Minuten total sauber verteidigen, aber das war auch kein Wunder. Es war einfach ein tolles Spiel." Mit dem Ausgleichstreffer in der 86. Spielminute und der Riesenchance kurz vor Abpfiff.
"Das beste im Spiel für beide Mannschaften war, wie das 2:2 fällt und wie die Jungs dann reagiert haben. Normalerweise wackelt man dann und ärgert sich, aber hier war das Gegenteil der Fall", betonte Janßen, dass das Spiel am Ende ein gerechtes Unentschieden ergab. Jetzt freuen sich die Kölner auf das Saisonfinale, in denen beispielsweise noch Highlight-Spiele gegen Dresden und Kaiserslautern anstehen. "Wir sind hungrig. Jeder Fußballer, der auf den Platz geht, will gewinnen", stellte Wunderlich klar, dass es in dieser Phase keine Bonbons von der Viktoria geben wird.