"Ein gutes Stück kaputt gemacht": Köln läuft Zielen hinterher
Viktoria Köln findet nicht mehr in die Spur. Seit dem Jahreswechsel haben die Domstädter alle Spiele verloren – und die 1:4-Niederlage gegen Waldhof Mannheim spiegelt den bisherigen Start nach Meinung von Cheftrainer Olaf Janßen bestens wider. Nach Abpfiff war die Rede von Schmerz und Enttäuschung. Dies gilt es zu überwinden.
"Das muss auch wehtun"
Vier Siege in Folge standen für die Viktoria vor dem Jahreswechsel auf dem Papier. Durch diese Erfolgsserie mauserte sich die Janßen-Elf zu einem kleinen Geheimfavoriten, der in der zweiten Saisonhälfte möglicherweise noch ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden wollte. Doch mittlerweile ist die Euphorie weg – in drei Spielen hagelte es neun Gegentore, etwas Zählbares rückte in weite Ferne. Besonders in der ersten halben Stunde zeigten sich die Kölner anfällig, kassierten fünf Treffer in diesem Zeitraum.
"Da liegt der Hase im Pfeffer. Wir lassen den Gegner zu leicht auf die Siegesstraße kommen", ärgerte sich Cheftrainer Olaf Janßen nach Abpfiff bei "MagentaSport". Trotz zahlreicher eigener Chancen rannte die Viktoria erneut einem frühen Rückstand hinterher, den die Mannheimer im Spielverlauf nach oben schraubten. Der Frust war groß, weil Köln eigentlich auf Augenhöhe agierte – aber so ist es die Viktoria praktisch schon gewohnt. "Entscheidend ist, dass man richtig mit den Schmerzen umgeht", hielt Janßen fest. "Es tut natürlich weh. Wir haben uns andere Ziele vorgenommen. Das muss auch wehtun." Ziel sei es nun, diese Schmerzen zu überwinden.
Kurzfristige Zielsetzung neu justieren
Denn "Intensität und unbedingter Wille" sind es, die beispielsweise Moritz Fritz in der Partie gefehlt haben. Der Sechser sprach von einem "absolut enttäuschenden" Gefühl. "Wir haben uns sehr viel vorgenommen für die Rückrunde. Wir konnten auch sehr hoffnungsvoll herangehen. Aber jetzt haben wir uns das in drei Spielen schon ein gutes Stück kaputt gemacht", so Fritz. Eine Erklärung, warum die Kölner immer wieder in frühen Rückstand geraten, habe der 29-Jährige nicht.
Nur so viel ist klar: Das Ziel ist nun, dass der Wille zurückkehrt. "Der Gegner ist eigentlich egal. Fast jedes Spiel in der 3. Liga ist bei 50:50. Wir haben jetzt dreimal gesehen, dass das so nicht geht. So können wir generell nicht spielen. Das müssen wir schleunigst umstellen, da ist der Gegner scheißegal", machte Fritz deutlich. Und damit dürfte er den Geschmack seines Cheftrainers treffen. "Wichtig ist, dass wir uns als Mannschaft nicht verlieren", ergänzte Janßen. "Wir werden nicht auf andere zeigen, sondern vor der eigenen Tür kehren." Die Viktoria ist hingefallen. Nun muss sie zeigen, dass sie wieder aufstehen kann. Vielleicht schon am Samstag in Wiesbaden? Die Hessen sind allerdings seit sechs Spielen ungeschlagen und Tabellenzweiter.