Duisburg: Lieberknecht erwartet "Reaktion auf die Reaktion“
Einmal gut ist nicht gut genug: Der MSV Duisburg will am Samstag bei den Würzburger Kickers im Fern-Dreikampf mit Spitzenreiter Hallescher FC und der SpVgg Unterhaching weiter verlorenen Boden gut machen. Personell jedoch gehen den Meiderichern aufgrund eines überdurchschnittlich belegten Lazaretts allmählich die Alternativen aus.
Neun Ausfälle drohen
Der Notstand von bis zu neun verletzten oder zumindest angeschlagenen Spielern ändert die Ansprüche von Trainer Torsten Lieberknecht eine Woche nach dem 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern in keinster Weise. Obwohl die personelle Lage gegen die Pfälzer bereits ähnlich angespannt war, "haben wir dabei unsere beste Saisonleistung gezeigt und ein fast perfektes Spiel gemacht. Ich will, dass die Mannschaft in Würzburger eine Reaktion auf diese Reaktion zeigt“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor der Reise ins Frankenland.
Ausfallen werden neben Sebastian Neumann (Hüfte), Connor Krempicki (Mittelfuß) und Cem Sabanci (Kreuzband) auch Yassin Ben Balla (Bänderdehnung im Knie) und Joshua Bitter (Grippaler Infekt). Zudem sind die Einsätze von Leroy Mickels (muskuläre Probleme), Tim Albutat (Cut am Schienbein), Marvin Compper (Wadenverletzung) und Ahmet Engin (Rücken) fraglich. Die Verletzungssorgen lässt der Ex-Profi schon im Vorfeld als Alibi nicht gelten. "Die Spieler wissen, was wir vorbereitet haben und welche taktischen Vorgaben bestehen. Es liegt also an jedem einzelnen Spieler selbst, was er dann daraus macht“, nimmt Lieberknecht seine Profis in die Pflicht.
Angesichts des hohen Krankenstandes begnügt sich der 46-Jährige selbst auch klaglos mit dem Status Quo. Eine zur Erhöhung der Optionen angeregte "Umschulung“ eines Ersatztorwartes zum Feldspieler lehnte Lieberknecht ab: "Unsere Torhüter spielen im Training zwar auch mit, aber trotzdem wäre das doch ein bisschen weit hergeholt.“
"Hoffenheim ist noch weit weg“
Umso detaillierter stimmte der Trainer seine Mannschaft auf die bevorstehende Aufgabe bei den Kickers ein. "Würzburg steht gemessen an seinem Potenzial in der Tabelle zu weit unten", bescheinigte der MSV-Trainer dem kommenden Gegner hohe Qualität: "Sie haben eine homogene Mannschaft mit großen und wuseligen Spielern, die auch körperlich sehr variantenreich sind.“ Auch auf die Atmosphäre bei den Kickers stellte Lieberknecht seine Mannschaft ein: "Es ist ein besonderes Stadion mit einer guten Stimmung. Da weiß man, dass es ein schweres Spiel wird und man erst einmal bestehen muss.“
Entsprechend predigt Lieberknecht mit Blick auf die Englische Woche mit dem Pokalspiel am Dienstag gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim volle Konzentration auf das Gastspiel am Main: "Wir haben Hoffenheim und den Pokal überhaupt noch nicht im Kopf. Würzburg hat oberste Priorität. Hoffenheim und der Pokal sind für uns noch ganz weit weg." Zunächst gilt es, die beiden verlorenen Relegationsspiele gegen Würzburg im Mai 2017 wettzumachen – es waren die bisher einzigen Duelle der beiden Mannschaften.