Dotchevs Lob: "Verdienst geht an die Mannschaft"
Mit dem 3:0 gegen den TSV Havelse feierte der MSV Duisburg am Sonntag bei der Rückkehr der Fans einen Saisonauftakt nach Maß. Trainer Pavel Dotchev sah seinen Wünsch erfüllt, wusste aber, dass in einer spielentscheidenden Szene auch das Glück auf Duisburger Seite war.
"Habe mir genau das gewünscht"
In der 53. Spielminute trat Havelses Yannik Jaeschke vom Punkt an und jagte den Ball in den Duisburger Himmel. Beim Stand von 1:0 für den MSV wurde es richtig eng für die Zebras, auch danach blieb der Gast am Drücker – ehe ein Doppelschlag den Meidericher Sieg sicherte. "Das war heute eine ganz gefährliche Sache, wenn das 1:1 fällt sind die Beine schwer und müde. Es war eine entscheidende Situation für uns", gab daher auch der MSV-Coach am Mikrofon von "MagentaSport" mahnende Worte von sich. Insgesamt war Pavel Dotchev allerdings ein erleichtertes Lächeln anzusehen. "Natürlich habe ich mir genau das gewünscht, was gerade passiert ist. Das verlangt ein hartes Stück Arbeit, das hat die Mannschaft gut gemacht."
In der Duisburger Arena reihten sich die Offensivaktionen aneinander, sodass der Übungsleiter nach den ersten 90 Spielminuten der Saison sogar kritisch gegenüber der Chancenverwertung sein durfte. Nach der langwierigen Quarantäne-Situation bei den Zebras war nicht abzusehen, dass der Einstand dermaßen gut gelingen würde. "Der ganze Verdienst geht an die Mannschaft, ich habe nur versucht, sie zu unterstützen", schenkte Dotchev seinem Team sämtliche Lorbeeren. Selbst sein goldenes Händchen, das für ein Joker-Tor von Kolja Pusch nach 28 Sekunden sorgte, lächelte der Duisburger Trainer uneigennützig weg: "Ich habe auch oft Leute eingewechselt, die nicht getroffen haben. Heute habe ich Glück gehabt."
Puschs Traumeinstand
Als "unbeschreiblich" beschrieb derweil der Torschütze seinen Einstand. Pusch war sich sicher: "Besser kann man nicht ankommen in diesem Stadion hier." Bei der Einwechslung habe er bereits Gänsehaut gehabt, es sei danach "einfach ein geiles Spiel" gewesen. Wohin dieses Gefühl den MSV jetzt treiben kann, darauf wollte sich Pusch nach dem ersten Auftritt noch nicht festlegen: "Es ist schwer zu sagen, so eine Quarantäne kurz vor Saisonstart ist schwer. Da habe ich auch keine Erfahrung drin." Jedenfalls präsentierte sich der Neuzugang, von denen insgesamt fünf in der Startelf standen, durchaus spielfreudig.
Zu den altbewährten Kräften zählen Moritz Stoppelkamp und Orhan Ademi, die den MSV mit ihren Treffern jeweils auf die Siegesstraße brachten. "Es ist für uns alle ein super Spiel und ein super Tag gewesen", schwärmte der Ademi nach Abpfiff. "Wir haben uns vor dem Spiel gesagt, dass wir die Fans von Spiel zu Spiel mitnehmen wollen." Dass die Zebras nach dem Seitenwechsel anfangs wackelten, sah auch der Stürmer durchaus kritisch. Klar war den Akteuren, dass sich gerade in dieser Phase zeigen würde, wie viele Körner der MSV wirklich im Tank hat. Kräftetechnisch war Ademi jedoch selbst überrascht, wie "einfach es heute geht". Nun gilt es für die Duisburger dran zu bleiben – denn schon am Samstag (14 Uhr) wartet die nächste Herausforderung in Saarbrücken.