Die ganz individuellen Auszeichnungen des 23. Spieltags
Zehn Siege, null Unentschieden: Die 3. Liga überrascht uns doch immer wieder mit ihrer Unberechenbarkeit! Ob Kellerkind oder Spitzenreiter, in sämtlichen Bereichen der Tabelle wurde fleißig gepunktet. Weil sich tabellarisch daher nur wenig ändert, blicken wir auf jene Spieler und Trainer, die am 23. Spieltag eindeutig eine Auszeichnung verdient haben:
Das Traumtor des Spieltags
Das schönste Tor dieses Spieltags wird eindeutig Saliou Sané von den Sportfreunden Lotte zuteil. Der Winter-Neuzugang, den Holstein Kiel nicht mehr haben wollte, donnerte auswärts bei Rot-Weiß Erfurt das Leder ansatzlos volley unter die Latte und ebnete so den Weg zu eine letztlich ungefährdeten 3:0-Sieg, nach dem es lange Zeit nicht ausgesehen hatte. Ein Sané-Tor, möchte man meinen!
Die Rettungstat des Spieltags
Pascal Sohm von der SG Sonnenhof Großaspach wird wohl heute noch unruhig schlafen können. Wie hatte er nur den 1:2-Anschlusstreffer bei Preußen Münster verpassen können? "Das war magisch“, stöhnte Trainer Oliver Zapel auf der Pressekonferenz nach Abpfiff. Und SCP-Coach Benno Möhlmann korrigierte: "Das war keine Magie, das war Lion Schweers!“ Denn das Abwehrtalent hielt selbstlos die Birne in den Schuss und lenkte das Leder auf diese Art und Weise tatsächlich noch an den Pfosten, von da aus ins Aus. Was für eine Heldentat des 20-Jährigen. "Die würde ich sofort als Rettungstat des Jahres nominieren“, schwärmte auch der bereits geschlagene Torhüter Max Schulze Niehues.
Der Schlaukopf des Spieltags
"Leck mich am Arsch“ sind für weite Teile der Bevölkerung, die sich nicht einem gewissen Fetischismus hingeben, keine schöne Aufforderung. Wenn diese dann auch noch von einem Fußballprofi, in diesem Fall Dennis Grote, gewählt werden, und in Richtung des Unparteiischen gehen – ja, dann ist die Mischung für einen Platzverweis in jedem Fall gegeben. Da muss ein Spieler noch schlauer und besonnener reagieren können! Verwunderlich übrigens, dass Stürmer Anton Fink diese Worte nach Ende der Partie sogar noch verteidigte. Auch wenn ein Schiedsrichter nicht alles richtig entscheidet, muss er sich nicht alles gefallen lassen!
Die Analyse des Spieltags
"Wir haben Lotte an die Wand gespielt“, sagte Erfurt-Trainer Stefan Krämer nach der 0:3-Niederlage am Samstagnachmittag und führte aus: "Ich kann meinem Team eigentlich nichts vorwerfen, wir haben richtig gut gespielt“. Das mag wagemutig klingen und möglicherweise kommt der Verdacht auf, dass diese Analyse weit an der Realität vorbeizielt. Tatsächlich aber zeigte Rot-Weiß Erfurt ein couragiertes Heimspiel, verlor nur in den letzten 15 Minuten die Konzentration. Unter dem Strich stehen null Punkte, der Abstiegskrimi nimmt auch in Thüringen Formen an.
Der Premierensieg des Spieltags
Nach 23 Spieltagen hat auch Rüdiger Rehm zum ersten Mal in dieser Saison drei Punkte eingefahren! Kurios: Während er bei Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga zehnfach sieglos blieb (und anschließend entlassen wurde), endete seine "Serie" im ersten Anlauf mit dem SV Wehen Wiesbaden, der den FSV Zwickau deutlich mit 3:0 besiegte. Noch länger als Rehms Pannenstatistik dauerte übrigens die SVWW-Durststrecke an: Nach zwölf Ligaspielen durften die Hessen endlich wieder jubeln. Angesichts der Tabelle wurde es auch allerhöchste Eisenbahn.