DFB-Bundesgericht reduziert Geldstrafe gegen Hansa Rostock
Erfolg für den F.C. Hansa Rostock beim DFB: Das Bundesgericht hat am Dienstag eine Geldstrafe gegen die Kogge reduziert.
DFB gewährt Corona-Nachlass
45.925 Euro sollte Hansa ursprünglich für die Vorfälle beim Spiel in Mannheim am 29. September 2019 zahlen, nachdem im Gästeblock Rauchfackeln gezündet und Leuchtkörper abgeschossen wurden und die Begegnung daraufhin für zwei Minuten unterbrochen werden musste. Zudem hatte ein Rostocker Anhänger in der 30. Minute eine Plastikflasche auf den Platz geworfen und dabei einen Spieler getroffen. Hansa hatte Einspruch eingelegt – und Ende Januar Recht bekommen. Laut dem Sportgericht habe die Beweisaufnahme ergeben, "dass die ursprünglich angenommene Anzahl an gezündeten Rauchfackeln leicht nach unten zu korrigieren war." Entsprechend reduzierte der DFB die Strafe auf 38.425 Euro.
Zufrieden gab sich der Klub damit aber noch nicht und ging vor der nächsten Instanz erneut in Berufung – wieder mit Erfolg. Wie Achim Späth als Vorsitzender des DFB-Bundesgerichts feststellte, sei eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro angemessen. "Da die Vereine allerdings derzeit durch die Folgen der Corona-Pandemie erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, gewährt das Bundesgericht hier einen Nachlass von etwa 25 Prozent, sodass die Strafe auf 22.000 festgesetzt wird", so Späth. Ob die Kogge das Urteil annehmen wird oder erneut Berufung einlegt, ist noch offen.
Geldstrafe für FCC-Spiel unverändert
Die Geldstrafe in Höhe von 7.100 Euro für die Vorfälle beim Spiel in Jena am 3. November bleibt unterdessen bestehen: "Die Vorfälle in Jena waren nicht dazu geeignet, das Strafmaß zu reduzieren, welches bereits an der untersten Grenze des Vertretbaren lag", erklärt Späth. Vor der Partie beim FCC hatte ein Rostocker Zuschauer ein bengalisches Feuer abgebrannt und es in den Innenraum geworfen. In der 57. Minute wurde im Gästeblock zudem ein Böller gezündet. Darüber hinaus skandierten Rostocker Zuschauer kurz nach Abpfiff der Partie rassistische Parolen ("Zick, zack, Zigeuner Pack") in Richtung der Jenaer Anhänger.
Wie Vorstandsvorsitzender Robert Marien Anfang des Jahres gegenüber unserer Redaktion erklärte, sollen die Gesänge allerdings nur von "zwei, drei Leuten" angestimmt worden sein, während viele Fans versucht hätten, die Rufe zu unterbinden. Für den DFB aber kein Grund, die Strafe zu reduzieren. In der Strafentabelle belegt Hansa mit 57.770 Euro den Spitzenplatz – die noch nicht rechtskräftigen Strafen für die Vorfälle in Mannheim und Jena noch nicht mit eingerechnet.