"Derby muss gewonnen werden": VfL ohne Rücksicht beim SVM
Sturmtief "Zeynep" machte eine Austragung des VfL-Spiels gegen Braunschweig in der Vorwoche unmöglich. Somit geht es für die Lila-Weißen unmittelbar im Derby mit dem SV Meppen weiter. Cheftrainer Daniel Scherning und Mittelfeldspieler Ulrich Taffertshofer freuten sich schon auf "etwas Besonderes", denn 1.000 Fans werden dem VfL im Emsland den Rücken stärken.
"Fängt auch mal eher an zu knistern"
Derby-Stimmung im Fußball-Norden! Zum dritten Mal bekommt es der VfL Osnabrück in dieser Saison mit dem SV Meppen zu tun. Das Hinspiel in der Liga ging an die Lila-Weißen (1:0), das Viertelfinale im Landespokal an die Emsländer (2:3). Am Samstag (14 Uhr) klärt sich, wer in dieser Saison als Derbysieger hervorgeht. "Etwas im Fußball zu 'müssen' ist immer schlecht", kündigte Ulrich Taffertshofer an, "aber das Derby muss gewonnen werden. Für die Stadt und für die Fans, aber auch für uns als Mannschaft."
Rund 10.000 Zuschauer werden in der Meppener Heimspielstätte zugelassen sein, knapp 1.000 Fans kommen aus Osnabrück. VfL-Cheftrainer Daniel Scherning stellte sich auf einen Hexenkessel ein. "Es ist etwas Besonderes, da fängt es vielleicht auch mal einen Tag eher an zu knistern", gab der 38-Jährige preis. "Uns wird ein Großteil der Zuschauer beleidigen, beschimpfen und auspfeifen. Aber da werden auch 1.000 Stück da sein, die sich freuen, wenn wir auf den Platz kommen." Auf die Energie der mitgereisten Fans will dann auch die VfL-Mannschaft setzen.
Keine Verletzungen beim VfL
Auch sportlich hat das Niedersachsen-Derby etwas zu bieten, gilt es doch als Verfolgerduell für die Spitzenplätze. "Für die Tabelle geht es um drei Punkte, für das Umfeld und den Verein um wesentlich mehr", wog Scherning die Wichtigkeit der anstehenden Partie ab. Durch die ausstehende Partie gegen Braunschweig befindet sich Osnabrück in einer Lauerstellung und konnte sich länger auf das Derby vorbereiten, gleichzeitig war es "keine optimale Vorbereitung" aufgrund gesperrter Trainingsplätze. Dennoch machte Scherning deutlich, dass die Einstellung stimmen muss: "Wir müssen in der Lage sein, zu marschieren und zu arbeiten, jeden Zweikampf zu suchen." Nur mit einer "Top-Teamleistung" könne der VfL im engen Meppener Stadion bestehen.
Auf personelle Folgen im Kader will Scherning zunächst nicht achten. "Auf Spieler, die mit gelb vorbelastet sind, werde ich in der Startaufstellung keine Rücksicht nehmen. Ich werde die aus unserer Sicht stärkste Formation aufbieten", versprach der Übungsleiter. Dennoch hatte der VfL-Coach das Folgespiel gegen Kaiserslautern auf dem Schirm. "Man muss es hinten heraus schon bedenken, damit nicht vier oder alle fünf Spieler gegen Lautern fehlen", so Scherning. Immerhin verletzungsbedingt muss der Fußballlehrer auf niemanden verzichten. Trotzdem heißt die nächste Aufgabe erst einmal Meppen – und da komme es auch auf die richtige Herangehensweise an. "Ich glaube, dass Meppen noch andere Qualitäten hat, als nur Luka Tankulic", verwies Scherning auf die Gefahren im Emsland, bei denen der VfL eine "gewisse Stressresistenz" mitbringen muss.