Beschlossen: Ab sofort wieder Geisterspiele in Bayern
Es war angekündigt worden, nun hat das Kabinett den entsprechenden Beschluss gefasst: Ab sofort müssen in Bayern sämtliche Spiele wieder vor leeren Rängen ausgetragen werden. Die Regelung tritt unmittelbar in Kraft und gilt vorerst bis zum Ende des Jahres.
"Nicht nachlassen, sondern durchziehen"
Bei einer Pressekonferenz am Freitagmittag erklärte Ministerpräsident Markus Söder: "Die Corona-Lage in Bayern hat sich in den letzten Tagen zwar verbessert, ist aber immer noch angespannt. Die Intensivbetten sind vollständig ausgelastet, sodass wir nicht nachlassen dürfen, sondern durchziehen müssen." Dazu gehöre auch das Verbot von Zuschauern bei Großveranstaltungen, das bereits ab diesem Wochenende gilt.
In den letzten Tagen hatte der CSU-Politiker bundesweit Geisterspiele gefordert – ohne Erfolg: "Ich finde es schade, dass wir uns nicht bundesweit darauf einigen konnten. Daher meine dringende Empfehlung an die Vereine: Ich würde an einigen Stellen die Sensibilität der Verantwortung in der Gesamtgesellschaft wahrnehmen. Einsicht und Mitmachen wären ein gutes Signal." Bereits am Dienstag hatte Söder gesagt: "Es macht auf absehbare Zeit keinen Sinn, wieder Zuschauer zuzulassen. Die hohe Mobilität bei der An- und Abreise ist aktuell nicht verantwortbar. Der Fußball hat eine große Vorbildfunktion. Wir müssen jetzt überall Kontakte reduzieren."
1860 gegen den FCM ohne Fans
Durch den Beschluss muss der TSV 1860 München bereits am morgigen Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg ohne Fans auskommen. Für die Löwen ist es das erste Geisterspiel in dieser Saison, nachdem im Herbst zuletzt noch eine Vollauslastung von 15.000 Zuschauern möglich war.
Die Würzburger Kickers müssen in den letzten beiden Heimspielen des Jahres gegen Zwickau (12. Dezember) und 1860 München (20. Dezember) auf Zuschauer im Stadion verzichten, bei Türkgücü sind die Partien gegen Kaiserslautern (10. Dezember) und Verl (18. Dezember) betroffen. Nach Sachsen ist Bayern das zweite Bundesland, das einen Zuschauer-Ausschluss verhängt hat. In Baden-Württemberg kommt es entgegen der ursprünglichen Ankündigung unterdessen doch nicht zu Geisterspielen, allerdings ist vorerst nur noch eine Mini-Kulisse von 750 Fans erlaubt.