Aus von Haching-Hauptsponsor: Gründe "absolut nachvollziehbar"
Zum Saisonende verliert die SpVgg Unterhaching mit "Frostkrone" ihren Hauptsponsor. Wie Verein und Geldgeber erklärten, ist dies wenig überraschend auf die Coronakrise zurückzuführen. Präsident Manfred Schwabl kann den Rückzug daher nachvollziehen.
Den Gegebenheiten geschuldet
"Wir stehen unsicheren Zeiten gegenüber", meldet sich Frédéric Dervieux als CEO der Frostkrone Food Group in einer Pressemitteilung zu Wort. Knapp 450.000 Euro verlieren die Oberbayern für die kommende Saison dadurch, während Frostkrone das Geld einspart: "Die Sicherung des Unternehmens und damit der Arbeitsplätze hat in dieser Zeit oberste Priorität. In erster Linie haben wir Verantwortung für unsere Mitarbeiter."
Argumente, die Haching-Boss Manfred Schwabl kaum übel nehmen kann: "Die Gründe sind für uns aber absolut nachvollziehbar. Sie sind ausschließlich den derzeitigen schwierigen Gegebenheiten geschuldet." Über 700 Menschen sind bei Frostkrone angestellt, deren Wohl mit dem vorzeitigen Ausstieg des Unternehmens zum Saisonende gesichert werden soll.
Haching vor "schwierige Hausaufgaben"
"Gern hätten wir mit diesem Schritt noch gewartet. Aber wir können die wirtschaftliche Lage derzeit nicht absehen und müssen daher vorausschauend handeln", begründet Dervieux zudem den frühen Zeitpunkt der Entscheidung, der mit Ablauf der Kündigungsfrist schon deutlich vor dem 30. Juni erfolgte. Gleichzeitig erklärt der Sponsor: "Wir haben bei den Verantwortlichen deutlich gemacht, dass die jetzt getroffene Entscheidung nicht für alle Zeit gelten muss."
Schwabl, der aus finanzieller Sicht natürlich wenig Freude für den Absprung des Hauptsponsors findet, setzt seine Prioritäten trotzdem im Allgemeinwohl: "Dennoch sind wir der Auffassung, dass es aktuell wichtigere Dinge gibt, als der fehlende Hauptsponsor eines Drittligisten. Sponsoring ist Luxus – die Jobs der Angestellten und natürlich deren Gesundheit müssen die absolute Priorität haben." Trotzdem steht die Spielvereinigung nun zusätzlich vor der neuen Herausforderung, einen neuen Hauptsponsor zu finden – angesichts der Wirtschaftslage gewiss auch nicht einfach."Wir fallen deswegen nicht in Ohnmacht, müssen aber natürlich schwierige Hausaufgaben erledigen", so Vize-Präsident Peter Wagstyl gegenüber "Spox".
Kurzarbeit weiterhin kein Thema
Doch trotz der drohenden Probleme bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor ist Kurzarbeit für die Spielvereinigung – im Gegensatz zu bereits 17 Drittliga-Klubs – weiterhin kein Thema: "Das ist eine Grundsatzfrage: Kann man der Gesellschaft zumuten, dass sich Profispieler aus dem Finanztopf zur Kurzarbeit bedienen?", fragt Wagstyl. "Wir haben für uns entschieden, dass wir das nicht machen. Da sind wir uns im Verein alle einig und dementsprechend wird es Kurzarbeit bei Unterhaching für die Profis derzeit nicht geben."