Aufstiegskampf im Check: Wer folgt Dynamo in die 2. Liga?

Mit der SG Dynamo Dresden ist ein wahrlich verdienter Aufsteiger in das Bundesliga-Unterhaus bereits gefunden. Dahinter deutet sich aber ein spannender Kampf um einen weiteren direkten Aufstiegsplatz sowie den Relegationsplatz an. Mitten in der Verlosung: Erzgebirge Aue, die Würzburger Kickers, die SG Sonnenhof Großaspach und der VfL Osnabrück. liga3-online.de nimmt alle Kandidaten unter die Lupe und rechnet die Aufstiegschance aus.

Platz 2: Erzgebirge Aue

Die Veilchen aus Aue, sie klammerten sich irgendwann am Ende des Jahres 2015 heimlich an die Aufstiegsränge und gaben diesen seitdem nicht mehr her. 1. FC Magdeburg, Sonnenhof Großaspach, VfL Osnabrück – der Reihe nach entledigten sich Pavel Dotchev und seine Mannen mit konstanten Ergebnissen von den größten Widersachern. Einzig die überraschende 0:1-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden verhinderte den quasi sicheren Aufstieg in die 2. Bundesliga, denn neun Punkte hätten sich die Lila-Weißen in vier Partien wohl kaum mehr nehmen lassen können. So muss ein neuerlicher Blick auf das Restprogramm geworfen werden. Und das hat es in sich!

So folgt am kommenden Sonntag das Derby gegen den Chemnitzer FC. Den stießen die Veilchen nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel in eine tiefe Krise, nach fünf Siegen in Folge reisen die Himmelblauen aber mit unglaublich breiter Brust nach Aue. Darauffolgend geht es zum feststehenden Aufsteiger nach Dresden – vielleicht ein Vorteil, wenn Dynamo nicht mehr mit vollem Einsatz bei der Sache ist. Das dennoch äußerst schwere Restprogramm rundet die Auswärtsaufgabe beim heimstarken und berüchtigten Favoritenschreck Fortuna Köln sowie ein Heimspiel gegen Dotchevs Ex-Club Preußen Münster ab. Was wäre es für den Bulgaren eine Genugtuung, ausgerechnet gegen seinen alten Verein den Aufstieg feiern zu können…

Durchschnittsplatzierung des Restprogramms: 7,0

Aufstiegschance: 85 Prozent

 

Platz 3: Würzburger Kickers

In der Saison 2013/14 schaffte RB Leipzig den direkten Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. Das war aufgrund der finanziellen Mittel und der Infrastruktur schon erwartbar. Nun schicken sich aber die Würzburger Kickers an, es den Sachsen gleichzutun! Es wäre eine Sensation, die momentan noch nicht ausreichend Würdigung erhält. Das Stadion ist jedoch (noch) nicht zweitligatauglich, der Zuschauerschnitt meistens relativ gering. Bernd Hollerbach und Co. macht das freilich gar nichts aus. Seit Wochen spielen die Rothosen einen überragenden Ball, der Aufstieg ist am Dallenberg zumindest über die Relegation plötzlich mehr als realistisch.

Das Restprogramm der Würzburger klingt eigentlich schon nach 2. Bundesliga: Hansa Rostock, Energie Cottbus, Holstein Kiel und der 1. FC Magdeburg warten. Für drei dieser vier Clubs geht es um nicht mehr viel – genau darin könnte der Vorteil der Kickers liegen, die bei Beibehaltung ihrer Formstärke kaum mehr vom dritten Platz verdrängt werden dürften.

Durchschnittsplatzierung des Restprogramms: 11,5

Aufstiegschance: 35 Prozent

 

Platz 4: SG Sonnenhof Großaspach

Eine merkwürdige Saison spielt die SG Sonnenhof Großaspach da mittlerweile. Zwei (!) Punkte holte die Elf von Rüdiger Rehm aus den letzten sechs Heimspielen, hinter dieser bloßen Statistik würden viele zunächst einen Abstiegskandidaten vermuten. Da aber fünf der letzten sieben Auswärtsbegegnungen gewonnen wurden, hält sich der Dorfklub aus dem Fautenhau hartnäckig im Verfolgerfeld der Spitze. Kurios ist das zudem, weil mit Tobias Rühle (Preußen Münster) und Michele Rizzi (noch offen) zwei Führungsspieler trotz des möglichen Zweitliga-Aufstieges eine bessere Perspektive bei anderen Vereinen, bevorzugt aus der Dritten Liga, sehen.

Mit Holstein Kiel, dem 1. FC Magdeburg, dem SV Wehen Wiesbaden sowie Dynamo Dresden trifft Großaspach noch auf ein buntes Restprogramm – auch hier geht es einzig noch für Wehen Wiesbaden um das Eingemachte, nämlich den Klassenerhalt. Ausgerechnet am letzten Spieltag wartet das große Fest gegen den Aufsteiger und Sympathisanten Dynamo Dresden. Es wäre eine schöne Geschichte, könnten beide Vereine nach Abpfiff gemeinsam feiern – und sei es bei der SG „nur“ die Relegation.

Durchschnittsplatzierung des Restprogramms: 8,3

Aufstiegschance: 25 Prozent

 

Platz 5: VfL Osnabrück

Der VfL Osnabrück muss sich neuerdings im Kampf um die vorderen Ränge hinten anstellen. "Wir sind vom Gejagten zum Jäger geworden, na und?“, gab sich Marcos Alvarez im TV-Interview nach dem 1:1-Remis gegen Mainz 05 II trotzig und optimistisch zugleich. Momentan erscheint nach nur einem Erfolg in den letzten sieben Begegnungen jedoch fraglich, ob die Rückkehr auf dem Erfolgszug nochmals gelingen kann. Selbst der Worst Case, das Verpassen von Aufstieg, Relegation und DFB-Pokal-Teilnahme, ist plötzlich ein realistisches Szenario geworden.

Was steht für den VfL noch an? Auswärts trifft man auf den Halleschen FC, dann daheim auf Werder Bremen II. Ein Gastspiel in Chemnitz sowie die abschließende Heimaufgabe gegen Fortuna Köln runden das machbare Restprogramm ab, von dem nur Werder Bremen II nach aktuellem Stand ernsthaft um den Klassenverbleib zittern muss. Heißt: Es ist noch alles möglich für die Lila-Weißen. Diese müssen dennoch auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, und der ist zumindest bei den Würzburger Kickers aktuell schlichtweg nicht abzusehen.

Durchschnittsplatzierung des Restprogramms: 12,5

Aufstiegschance: 20 Prozent

 

 

 

   

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