Aufregung bei Halle gegen SVWW: Sah Jacobsen zweimal Gelb?

Bis zur 74. Minute führte Wiesbaden am Sonntag beim Spiel in Halle, ehe die Saalestädter binnen acht Zeigerumdrehungen auf 2:3 herankamen und in der Schlussphase nur hauchdünn am Ausgleich scheiterten. Unter Umständen gibt es aber noch ein Nachspiel, da Wiesbadens Bjarke Jacobsen möglicherweise zweimal die gelbe Karte sah.

TV-Bilder lösen Situation nicht auf

80 Minuten waren gespielt, als Jacobsen von hinten in einen Zweikampf mit Halles Niklas Landgraf ging und ihn zu Fall brachte. In dieser Szene soll der Däne die erste gelbe Karte gesehen haben – zumindest, wenn man der Übertragung von "MagentaSport" folgt. Denn unmittelbar nach dem Zweikampf machte Schiedsrichter Tobias Schultes zunächst keine Anstalten, Gelb zu zücken. Erst in der Wiederholung der Szene ist zu sehen, wie Schultes eine gelbe Karte in Richtung mehrerer Wiesbadener zeigt. Ob sie allerdings tatsächlich Jacobsen galt, ist nicht zweifelsfrei aufzuklären – zumal der Zweikampf nicht sonderlich hart geführt war. Auf der DFB-Homepage ist für die 80. Minute keine gelbe Karte vermerkt – weder gegen Jacobsen, noch gegen einen anderen Spieler. Denkbar wäre, dass die gelbe Karte Gino Fechner galt, da er den Ball nach dem Zweikampf weggeschlagen hatte. Beim DFB ist auch eine gelbe Karte gegen Fechner vermerkt, allerdings in der 89. Minute. Das geben die TV-Bilder allerdings nicht her.

Eindeutiger ist die zweite Szene aus der fünften Minute der Nachspielzeit: Erneut kam es zu einem Zweikampf zwischen Jacobsen und Landgraf, bei dem der Wiesbadener dieses Mal deutlich zu spät dran war und den HFC-Verteidiger abräumte. Hier zeigte Schultes sofort Gelb und auch klar erkennbar in Richtung Jacobsen. War es Jacobsens zweite gelbe Karte und hätte er somit eigentlich vom Platz gestellt werden müssen? Dann wäre es ein klarer Regelverstoß. Oder wurde in der ersten Szene ein anderer Spieler verwarnt, sodass alles regelkonform war? Diese Fragen gilt es nun zu klären. Der Spielberichtsbogen sollte diesbezüglich Klarheit liefern.

HFC will Bilder auswerten

Der HFC will nach "Bild"-Angaben zunächst die TV-Bilder auswerten und sich dann womöglich äußern. Im Falle eines Regelverstoßes wäre innerhalb von 48 Stunden ein Einspruch gegen die Spielwertung möglich – zumindest "wenn der Regelverstoß die Spielwertung als verloren oder unentschieden mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinflusst hat", wie es in Paragraph 17 der Rechts- und Verfahrensordnung der DFB heißt.

Klar ist: Auf der einen Seite wäre Halle nur für etwa eine Minute in Überzahl gewesen, auf der anderen Seite hatte der HFC nach dem von Jacobsen verursachten Freistoß nochmal eine Riesengelegenheit auf das 3:3. Auch Jacobsen half mit, dass der Ball nicht über die Linie ging. Was ein Einspruch für die Wertung der Partie bedeuten würde, ist offen.

Update: DFB klärt auf – Jacobsen sah in Halle nur einmal Gelb

   

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