Alles, was ihr zum 36. Spieltag wissen müsst

Die letzten Freitags-, Sonntags- und Montagsspiele dieser Saison erwarten uns am drittletzten Wochenende. Während sich erste Partien herauskristallisieren, in denen der sportliche Wert begrenzt ist, geht es im Großteil der Begegnungen noch um Auf- und Abstieg. Wir blicken mit euch auf den 36. Spieltag, der zwar einzig im Aufstiegsrennen eine Entscheidung herbeiführen könnte, aber nichtsdestotrotz Hochspannung mitbringt.

Die Ausgangslage

Kurz und knackig formuliert, ist der KSC vier Punkte vor dem SV Wehen Wiesbaden. Heißt: Gelingt der Heimsieg gegen abstiegsbedrohte Großaspacher und verliert Wiesbaden in Lotte und gewinnt der HFC nicht gegen Münster, jubelt Karlsruhe am Samstagnachmittag. Halle und der SVWW kämpfen vorerst "nur" noch um den dritten Platz, könnten dort aber je nach Ausgang der Spiele munter Plätze tauschen.

Im Keller haben wir es mit einem Siebenkampf zu tun, zu dem sich theoretisch auch 1860 München noch dazugesellen könnte. Spannend ist, dass sämtliche vom Regionalliga-Abstieg bedrohten Klubs gegen bereits gesicherte Mannschaften oder Aufstiegskandidaten spielen, es kommt am 36. Spieltag zu keinem einzigen Sechs-Punkte-Spiel. Umso größer könnten die Auswirkungen auf die Tabelle sein, schafften es tatsächlich vier oder fünf Teams, ihre Spiele zu gewinnen. Kandidaten dafür sind Jena (gegen Würzburg), Cottbus (in Uerdingen), Fortuna Köln (gegen Meppen) und auch Eintracht Braunschweig (in Aalen).

Und sonst so

Das Schreckgespenst der Zulassungsverweigerung geistert weiter durch die 3. Liga, an vielen Stellen muss noch nachgebessert werden. So muss 1860 München offenbar auf ein Millionen-Darlehen zurückgreifen. Beim 1. FC Kaiserslautern steht derweil ein luxemburgischer Investor offenbar vor dem Einstieg – ohne ihn sieht die Zukunft am Betzenberg äußerst düster aus.

Ebenfalls keine sportlichen Schlagzeilen schrieb der KFC Uerdingen, der sich nun gegen "Halbwahrheiten" aus der Medienlandschaft zur Wehr setzen möchte. Kurz zuvor hatte Investor Mikhail Ponomarev bereits angekündigt, "notfalls 18 Trainer" für den sportlichen Erfolg einstellen zu wollen.

Vier Spiele im Fokus

Jubel im Wildpark? Karlsruher SC gegen Sonnenhof Großaspach

Es ist der wohl entscheidende Schritt zum Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga: Gewinnt der Karlsruher SC sein Heimspiel gegen Großaspach, hat er allerbeste Chancen auf das Bundesliga-Unterhaus – und könnte bei Patzern von Wiesbaden und Halle sogar bereits am Samstag feiern. Aspach allerdings steckt selbst mitten im Überlebenskampf und ist überdies für sein emsiges Abwehrbollwerk bekannt, ein Geduldsspiel ist also bedeutend wahrscheinlicher als ein Spektakel – das würde wiederum zur Karlsruher Saison passen. Für den KSC spricht aber auch der Rückenwind von zuletzt zehn Zählern aus vier Spielen.

Krisentreff in der Pfalz: 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Unterhaching

Na, erinnert sich noch jemand an das Hinspiel? Mit 5:0 fegte Unterhaching den FCK damals vom Platz und jeder wusste schon mit Abpfiff, dass die Entlassung des damaligen Lautern-Coaches Michael Frontzeck damit besiegelt war. Und jetzt kommt die verrückte Statistik dazu: Im ganzen Jahr 2019 hat Unterhaching bislang weniger Treffer (4) erzielt als in jenen denkwürdigen 90 Minuten. Was dazu führte, dass die Hachinger spätestens nach der 0:1-Pleite gegen Jena ebenfalls Teil des Abstiegskampfes sind. Auch Lautern gibt sich nach nur einem Punkt aus vier Partien übrigens Mühe, nochmals unten hineinzurutschen – das dürfte aber nicht mehr klappen, so sehr sich die Roten Teufel auch anstrengen. 45 Punkte sollten für den Ligaverbleib genügen.

Absteiger gegen Aufsteiger? Sportfreunde Lotte gegen den SV Wehen Wiesbaden

Das zweite Duell mit doppeltem sportlichen Wert steigt am Samstag in Lotte: Die heimischen Sportfreunde wollen Punkte gegen den Abstieg sammeln, Wiesbaden mindestens den dritten Platz bewahren und noch lieber auf den zweiten schielen. Vorschusslorbeeren aus Lotte gibt es in Form des dortigen Trainers Ismail Atalan. "Der SVWW hat den besten Kader der Liga", sagt dieser. Allerdings: Die vergangenen beiden Auswärtspartien der spielstarken Gäste gingen verloren – und das in Zwickau und Jena. Neue Hoffnung für Lotte und Grund für Achtsamkeit in Wiesbaden, die zudem auf Topstürmer Manuel Schäffler und Kapitän Sebastian Mrowca wegen Gelbsperren verzichten müssen.

Das Vogel-Debüt: KFC Uerdingen gegen Energie Cottbus

Beim Debüt des prominenten neuen Trainers des KFC Uerdingen Heiko Vogel macht sich Energie Cottbus auf den Weg gen Duisburg. Uerdingen hat es trotz aller Querelen und Turbulenzen der Rückserie irgendwie geschafft, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zusammenzukratzen. Nun kann die Mannschaft zeigen, dass die von allen Seiten auf sie einprasselnde Kritik, wenig motivationsfähig und verschworen zu sein, ungerechtfertigt ist. Denn: Für den Gegner geht es noch um jede Menge, Cottbus braucht die Punkte und wird hoffen, dass die Krefelder einen weiteren rabenschwarzen Tag erwischen. Seien wir ehrlich: Irgendwie ist das Spiel eine absolute Wundertüte.

Die mögliche Überraschung

Preußen Münster beim Halleschen FC

Mit zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen ist die Formkurve bei den Preußen stark angestiegen, nur mit Pech verpassten sie beim 3:3 in Braunschweig gar eine perfekte Ausbeute. Während sich in Münster allenfalls noch Spieler für neue Verträge empfehlen können, der Druck aber gering ist, so lastet auf Halle nun ungewohnter Ballast. Es gilt, die spektakulär gute Saison zu krönen – und mit zwei Heimspielen in Folge liegen sechs Punkte auf dem Servierteller. Dass solche Aussichten lähmen können, hat Münster selbst bereits im Jahr 2013 erfahren. Wir sind gespannt, ob der HFC den Erwartungen standhält.

   

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