Alles, was ihr zum 36. Spieltag wissen müsst

Die ersten Entscheidungen stehen fest und das Feld lichtet sich immer weiter: Drei Spieltage vor dem Ende geht es für acht Mannschaften noch um alles oder nichts. Wir blicken auf die wichtigen Duelle im Aufstiegs- wie im Abstiegskampf, schauen kurz, welche Entscheidungen fallen können. Hier ist der Blick auf den 36. und drittletzten Spieltag.

Aufstiegskampf

Die Ausgangslage

66, 66, 64, 64: Vier Zahlen beschreiben den spannendsten Aufstiegskampf, den wir je in der 3. Liga erlebt haben. Dynamo Dresden, Hansa Rostock, 1860 München und der FC Ingolstadt sind die Protagonisten, jeder bringt andere Stärken, Spielertypen und Formkurven mit sich. Klar ist nur, dass auch nach dem 36. Spieltag noch gar nichts klar sein wird: Maximal fünf Punkte Vorsprung können sich die beiden Ostklubs an der Spitze auf Rang 3 erarbeiten und damit zumindest die Relegation sichern – oder übernehmen die bayrischen Verfolger das Zepter im Aufstiegsrennen? Alles ist möglich, gleich blicken wir genauer darauf.

Vierfaches Fernduell

Keine direkten Duelle und keine Begegnung Aufstiegs- gegen Abstiegskampf: Das Quartett begegnet ausschließlich Mannschaften, für die es um (so gut wie) nichts mehr geht. Gerade die Südvereine sehen jedoch Spielen mit Stolpergefahr entgegen: 1860 München gastiert beim Sechsten SV Wehen Wiesbaden, scheint aber in solch guter Verfassung, dass auch der Vorjahresabsteiger eine überspringbare Hürde sein dürfte. Ingolstadt empfängt den Fünften Saarbrücken. Dresden erwartet in Viktoria Köln eine Mannschaft, die in der Rückrundentabelle auf Augenhöhe ist.

Hansa Rostock hat dagegen fraglos das vermeintlich leichteste Restprogramm, von denen der FSV Zwickau nun wohl der unangenehmste Gegner sein wird, ehe in Unterhaching und den dann wohl bereits abgestiegenen Lübeckern zwei Pflichtsiege aufwarten. "Spielerische Lockerheit" und bloß nicht verkrampfen, das fordert Trainer Jens Härtel. Die Szenarien sind beschrieben, entschieden wird noch nichts. Freuen wir uns auf einen spannenden Vierkampf, der – ein netter Nebeneffekt für Neutrale – geschlossen in der Samstags-Konferenz ausgetragen wird.

 

Abstiegskampf

Die Ausgangslage

38, 38, 37, 36 – machen wir das Spielchen doch noch einmal. Auch unten geht es hauptsächlich um vier Teams, die zwei rettende Plätze ausspielen. In "bester" Position ist hier der 1. FC Kaiserslautern, es folgen der SV Meppen, der KFC Uerdingen und der FC Bayern II. Schon abgestiegen ist seit vergangenem Mittwoch die SpVgg Unterhaching, der VfB Lübeck dürfte im Normalfall diese oder nächste Woche nachziehen. Noch nicht ganz durch sind Waldhof Mannheim, der FSV Zwickau und der MSV Duisburg, hier aber handelt es sich wohl nur noch um theoretische Rechenspielchen. Wobei die Stuttgarter Kickers 2016 nur zwei Spieltage brauchten, um sechs Punkte Vorsprung zu verspielen und dramatisch abzusteigen. Ganz sicher sollten sich also auch die Zebras erst sein, wenn sie im Duell der Rückrunden-Comebacker beim schon geretteten 1. FC Magdeburg einen Sieg holen.

Der Kellergipfel

Kaiserslautern gegen den KFC Uerdingen – zwei Vereine, so verschieden und so ähnlich, beide haben ihre Erfahrungen mit Investoren gemacht, beide haben in jüngerer Vergangenheit Insolvenz angemeldet. Und nun kämpfen sie gemeinsam gegen das Schicksal Regionalliga, das sie geradewegs in eine der stärksten Viertliga-Staffeln West oder Südwest führen würde – ein längeres Verbleiben im Amateursport ist kein unrealistisches Szenario. Nun kämpfen sie im direkten Duell, etwas formstärker war zuletzt Kaiserslautern, ehe es beim 0:3 bei 1860 München einen nicht unerwarteten, aber doch spürbaren Dämpfer gab. Uerdingen spielte 1:1 gegen Viktoria Köln, hatte aber nur noch 13 (!) Feldspieler im Kader, von denen sich mit Peter van Ooijen und Haktab Omar Traoré zwei weitere verletzten. In jeglicher Hinsicht geht der KFC auf dem Zahnfleisch, was wiederum die Erwartungen an Lautern vor dem vielleicht wichtigsten Spiel der Saison erhöht.

Pikante Aufeinandertreffen

Die beiden verbleibenden akut gefährdeten Vereine Meppen und Bayern II empfangen jeweils Klubs, die fast beziehungsweise schon sicher abgestiegen sind – FCB-Gegner Unterhaching ist fixer Regionalligist, Lübeck müsste das Auswärtsspiel beim SVM gewinnen, um noch eine kleine rechnerische Chance zu haben, die sich aber im Promillebereich bewegt. Was macht diese Spiele nun pikant? Nun: Haching steigt ab in eine Regionalliga Bayern, in der die Spielvereinigung klarer Favorit wäre – es sei denn, Bayern II steigt auch ab. Ähnlich sähe es, zumal der VfL Wolfsburg seine traditionell starke zweite Mannschaft offenbar zeitnah abmelden möchte, mit Lübeck und Meppen in der Regionalliga Nord aus. Umso motivierter werden Meppen und die Bayern-Reserve sein, dieses Schicksal zu umgehen. Dass die Moral ihrer Gegner allmählich gebrochen scheint, sollte die Siegchancen erhöhen. Was wiederum den Druck auf Lautern und Uerdingen erhöht…

   
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